Professor Dr. Heiner Trobisch: „Der Blut-Markt ist furchtbar eng“

Blut-Konserven: Es wird weniger gespendet und der Kampf um den begehrten roten Saft immer härter.

Wuppertal. Blut ist ein kostbarer Saft - das wissen Wuppertaler seit die frei-gemeinnützigen Krankenhäuser in Wuppertal und der Wuppertaler SV mit einer Aktion auf die beängstigende Blutknappheit in der Stadt aufmerksam gemacht haben. Erschreckend: Mehrere Operationen mussten in den Krankenhäusern abgesagt werden, weil der rote Saft fehlte (WZ berichtete).

Neben den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern habe das DRK auch als gemeinnütziger Verein einen steuerlichen Vorteil, so die BZD. Auch haben die unabhängigen Dienste aus eigener Sicht ein Imageproblem, während der gemeinnützige Verein DRK von einer Art moralischem Bonus profitiere: "Das DRK wird mit der Blutspende assoziiert und steht im Mittelpunkt. Wir fallen bei dem Thema hinten über", sagt auch Olaf Frahm, Geschäftsführer der BZD Gesellschaft.

"Wir sind gemeinnützig und werden darauf regelmäßig überprüft. Wir sind nicht auf Gewinn aus, aber wir müssen unsere Kosten decken", wehrt sich Heinz Kapschak, Pressereferent des DRK-Blutspendedienst West.

Die Zahlung einer Aufwandsentschädigung kritisiert er scharf: "Dafür zu zahlen, finde ich schlimm. Dann ist die Blutspende keine Spende mehr, sondern man verkauft sein Blut", sagt Kapschak und beruft sich dabei auf das Transfusionsgesetz (Kasten). "Wir erheben keinerlei Anspruch darauf, dass es nur das Rote Kreuz gibt, aber immerhin haben wir es geschafft, dass mit der Aufwandsentschädigung nicht mehr geworben werden darf."

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