Stille Nacht: Mama im Weihnachtsstress

Eine berufstätige Mutter an Weihnachten – viel Zeit für Stille bleibt am Heilgen Abend nicht.

<strong>Wuppertal. Wenn sie zur Arbeit geht, hat Olena Hagemann den größten Stress schon hinter sich: zwei Kinder anziehen, zum Zähneputzen überreden, Wutausbrüche abfedern, nach Möglichkeit frühstücken und schließlich noch den Bus erreichen. Um fünf Uhr früh steht die 30-Jährige jeden Tag auf, damit sie die Kinder direkt um sieben Uhr im Kindergarten abgeben und pünktlich um acht Uhr hinter der Fleisch-Theke von Akzenta stehen kann. "Ohne Arbeit kann ich nicht", meint die Verkäuferin lapidar und ist dankbar für ihre an die Kindergarten-Öffnungszeiten angepassten Arbeitszeiten. Selbst dass sie am Samstag vor Weihnachten bis 21 Uhr Wurst und Rouladen schneiden musste, bringt sie nicht aus der Ruhe. "Für Mütter ist das gut, dann können sie auch mal alleine einkaufen gehen." Sie selbst musste ihre Festtags-Einkäufe in den zwei halben Stunden Pause während ihres Zehn-Stunden-Arbeitstages am Samstag erledigen.

Ihr Mann passte währenddessen - wie immer samstags - auf Alina (5) und Nico (3) auf. Ohne die Unterstützung ihres Mannes wäre das Pensum kaum zu bewältigen; so nimmt er zwischen Weihnachten und Neujahr Urlaub, weil dann der Kindergarten geschlossen hat und Olena Hagemann arbeiten muss.

Von wegen stille Nacht: Ruhiger wird es dann für die 30-Jährige erst einmal nicht: Bei Mann und Kindern angekommen, widmet sich Olena Hagemann sofort dem Festtagsbraten. Roastbeef soll es an diesem Weihnachtsfest geben, eine Tradition für den Heiligen Abend kennt die gebürtige Ukrainerin nicht: "Bei uns wurde immer an Silvester gefeiert."

Nach dem Essen versammelt sich die Familie um den Weihnachtsbaum, der schon am Vorabend geschmückt worden ist, Zeit ist halt kostbar, auch an Weihnachten. Die Kinder bekommen die mit Spannung erwarteten Geschenke.

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