Wuppertal Polizei zieht in das City Center

Im Januar 2018 ist der Umzug der Wache Döppersberg vom Köbo-Haus zum neuen Standort Wirmhof/Schloßbleiche geplant.

Wuppertal: Polizei zieht in das City Center
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Die Polizeiwache Döppersberg ist die am stärksten frequentierte Wache im Bergischen Land. Voraussichtlich im Januar 2018 ziehen die Polizisten vom Köbo-Haus in das City-Center am Wirmhof/Schloßbleiche um. Der Umzug ist erforderlich, weil das Köbo-Haus den Besitzer gewechselt hat und der Mietvertrag zum Jahresende 2017 ausläuft.

Mit festen Schritten legte Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher am Freitag den Fußweg zwischen der alten und der zukünftigen Wache in zwei Minuten zurück. Über eine vermeintlich zu große Entfernung zwischen City-Center und dem neuen Döppersberg war in den vergangenen Monaten auch im politischen Raum heftig diskutiert worden. Kritiker warfen der Polizei vor, sich mit dem Umzug zu weit vom Brennpunkt des Geschehens zu entfernen.

Die Stadt hatte der Polizei den Vorschlag unterbreitet, sich mit dem Café Cosa ein Gebäude am Brausenwerth zu teilen. Dieses Haus wird aber frühestens Ende 2018 bezugsfertig sein. Daher hatte Birgitta Radermacher das Angebot der Stadt abgelehnt und seit 2014 insgesamt 17 Immobilien unter die Lupe genommen. Die Wahl fiel auf das City-Center, wo bis Ende März noch die Wuppertal-Touristik und die Kulturkarte ihren Service anbieten. Im April beginnt der Umbau.

„Das City-Center ist nicht die 100-prozentige Lösung, aber wir sind nahe dran an den 100 Prozent“, sagt Wolfgang Lonken, Leiter der Polizeiinspektion Wuppertal. Er gibt zu bedenken, dass die Wache nicht allein für den Döppersberg, sondern für den Kernbereich Elberfeld zuständig sei.

Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher weist auf die vielfältigen Vorgaben hin, die bei der Einrichtung einer Polizeiwache beachtet werden müssen. „Die Erreichbarkeit zu Fuß und mit größeren Einsatzfahrzeugen spielt eine wichtige Rolle. Der barrierefreie Eingang wird am Wirmhof sein, der Hauptteil der Funktionsräume für Vernehmungen und Blutabnahmen sowie der Empfangsbereich werden im Erdgeschoss liegen“, sagt sie zu den Plänen.

„314 Quadratmeter Nutzfläche stehen nach dem Umbau, der einen hohen sechsstelligen Betrag kosten wir, zur Verfügung“, erläutert Projektleiter Christof Billen. Abgesehen von einer größeren Nutzfläche seien die Räume im City-Center wegen ihres Zuschnitts besser als die im Köbo-Haus geeignet, wo die Wache seit 1995 in Betrieb ist. Für die 20 Polizeibeamten der Wache Döppersberg geht es dort in kleinen Zimmern und winkeligen Gängen recht beengt zu. Und wenn sich mehrere Hilfesuchende gleichzeitig bei der Polizei melden, ist es nur schwer möglich, ihre Intimsphäre zu schützen und den Datenschutz zu gewährleisten.

Frank Korintenberg, Leiter der Wache Döppersberg, freut sich jedenfalls mit seinen Kollegen auf die neuen Arbeitsplätze. „Aus meiner Sicht haben wir uns verbessert. Sicherheit für die Bürger geht aber nicht allein von dem Gebäude aus, wichtiger ist unsere Präsenz in der Innenstadt“, sagt Korintenberg. „Die gute Zusammenarbeit mit dem kommunalen Ordnungsdienst und der Bundes- und Landespolizei wird fortgesetzt, verspricht die Polizeipräsidentin. Die Polizei werde die Entwicklung auf dem Döppersberg nach der Öffnung analysieren und daraus weitere Schlüsse für Beurteilung der Sicherheitslage ziehen, kündigte sie an.

Matthias Nocke, Dezernent für Sicherheit und Ordnung, hält das für geboten. „Entscheidend ist das Sicherheitsempfinden der Bürger. Falls erforderlich muss die ständige Präsenz der Polizei und des kommunalen Ordnungsdienstes am Döppersberg mit zusätzlichen Streifen verstärkt werden. Daher ist es wünschenswert, dass der Ordnungsdienst auch in der neuen Wache Aufnahme findet, sagt Matthias Nocke.

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