Verbraucherschutz Worauf es bei Ostereiern ankommt

Verbraucherzentrale sagt, wie man die Herkunft erkennt und warum man selbst färben sollte.

 Anne Prinz, Verbraucherzentrale Wuppertal, Umweltberaterin

Anne Prinz, Verbraucherzentrale Wuppertal, Umweltberaterin

Foto: Verbraucherzentrale Wuppertal

Gekochte und gefärbte Eier im Handel unterliegen nicht der strengen Kennzeichnungspflicht, die EU-weit für rohe Eier gilt. In bunte Schalen gehüllt verschleiern fix und fertige Produkte, woher sie kommen, da die Art der Haltung der Legehennen sowie die Herkunft der Eier nicht angegeben werden müssen. „Wer beim Eierkauf auf artgerechte Tierhaltung achtet, sollte selbst färben“ erklärt die Verbraucherzentrale NRW und gibt folgende Tipps.

Bunte Eier im Handel: Bei verzehrfertigen, gefärbten Eiern im Karton oder in der Plastikschale müssen Mindesthaltbarkeitsdatum, Stückzahl sowie Name und Anschrift des Anbieters aufgedruckt sein. Außerdem sind auf der Packung auch noch die verwendeten Farbstoffe aufgelistet. Bei lose angebotener Ware reicht es, wenn auf einem Schild neben den bunten Eiern das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und der Hinweis „mit Farbstoff“ angegeben sind.

Angaben bei rohen Eiern: Damit Kunden erkennen können, ob die rohe Ware aus Bio-, Freiland-, Boden- oder Käfighaltung stammt, muss neben dem Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung auch die Haltungsform in Worten angegeben sein. Woher die Eier kommen verrät nur der gestempelte Erzeugercode auf der Ei-Schale – zum Beispiel 0-DE-0500081. Eine „0“ an erster Stelle gibt die Herkunft aus ökologischer Erzeugung an, eine „1“ steht für Freilandhaltung, die Ziffer „2“ für Boden- und eine „3“ für Käfighaltung. Danach offenbaren Länderkürzel das Herkunftsland – so steht „DE“ für Deutschland oder „NL“ für die Niederlande. Um die Herkunft vom Verkauf bis zum Stall zurückverfolgen zu können, zeigt der abschließende siebenstellige Zahlencode auf deutschen Eiern das jeweilige Bundesland sowie die entsprechende Betriebs- und Stallnummer an.

Eierkauf ohne Tötung männlicher Küken: Neben jeder Legehenne schlüpft auch ein männliches Küken aus einem Ei. Doch diese legen später keine Eier und sind für die Mast als Hähnchen ungeeignet. Die Aufzucht dauert viel länger als bei Masthähnchen und verteuert sich dadurch erheblich. Deshalb werden Millionen männliche Küken von Legehennen nach dem Schlüpfen sofort getötet. Dies betrifft auch die Brüder der Bio-Legehennen. Es gibt jedoch Eier von Produzenten zu kaufen, die die männlichen Küken nicht schreddern, sondern aufziehen und somit ihr Überleben sichern. Diese Eier kosten wegen der aufwändigeren Aufzucht der Bruderhähne einige Cent pro Stück mehr. Weitere Hinweise – zum Beispiel zu Bezugsquellen – gibt es im Internet.

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