Grefrath: Neues vom Niers-Flüsterer Vom Osterhasen, Eiern und Karfreitagsklappern

Grefrath · Im heutigen Niers-Geflüster geht es ums Osterfest, Frühjahrsputz, treue Frauen und Husaren.

 Kevin Gröwig hält eine Karfreitagsklapper und -ratsche in den Händen. Sie kann man im Freilichtmuseum in der Hofanlage Rasseln betrachten. Die sogenannten Lärminstrumente stammen aus dem 19.Jahrhundert.

Kevin Gröwig hält eine Karfreitagsklapper und -ratsche in den Händen. Sie kann man im Freilichtmuseum in der Hofanlage Rasseln betrachten. Die sogenannten Lärminstrumente stammen aus dem 19.Jahrhundert.

Foto: Barbara Leesemann

Schulferien, Endspurt bei der Fastenzeit, Frühjahrsputz in der Natur: Ostern naht. Eine Zeit, in der der Osterhase Eier versteckt, bemalte Eier an Zweige gehängt werden und sich viele Menschen auf ein paar Tage mit der Familie und ihren Osterritualen freuen. Was den Flüsterer dazu brachte, mal im Niederrheinischen Freilichtmuseum nachzufragen, woher denn der Osterhase und die Bräuche rund ums Ei kommen. „Das sei schwierig zu erklären“, sagt Kevin Gröwig, stellvertretender Leiter des Museums, der sich aber auch als Museumspädagoge in die Materie vertieft hat.

Symbol für Fruchtbarkeit

Und zwar, weil sich der Osterhase nicht aus der Bibel oder der Religionsgeschichte erkläre, wie beispielsweise der Hl. Nikolaus oder der Hl. Martin. Doch es gebe sogenannte Drei-Hasen-Bilder. Bei denen diese so dargestellt werden, dass jeder ein Ohr zu wenig hat, aber dennoch zwei von ihnen besitzt. „Die Tiere bilden ein Dreieck. Man vermutet, dass dies auf die Dreifaltigkeit hinweisen soll“, sagt Kevin Gröwig. Aufgekommen in Verbindung mit Ostern und als Gabenbringer ist der Osterhase laut des stellvertretenden Leiters des Freilichtmuseums im 17. Jahrhundert. In anderen Regionen gebe es als Symbol aber auch den Fuchs, Storch oder Kuckuck. Der Bekanntheitsgrad des Osterhasen wurde immer populärer. „Um 1900 entdeckten die bürgerlichen Familien das Fest für sich. Sie zelebrierten es ohne kirchliche Auflagen“, sagt Kevin Gröwig. Keiner habe deshalb mehr den Osterhasen und seine Bedeutung hinterfragt.

Eierüberschuss abbauen

Der Hase sei aber auch ein Symbol für Fruchtbarkeit – wie Eier. „Seit dem Mittelalter stand das Ei für die Auferstehung, für neues leben“, sagt Kevin Gröwig. Aber es gebe auch eine praktische Erklärung für die Ostereier, so der Museumspädagoge des Freilichtmuseums: „Nach 40 Tagen Fastenzeit gab es viele Eier. Denn sie durften als sogenanntes flüssiges Fleisch nicht gegessen werden und der Überschuss musste abgebaut werden.“ Man habe aber auch mit ihnen bezahlt, wenn beispielsweise zu bestimmten Zeiten Zinsen fällig waren, wie an Ostern. Bezahlt wurden mit ihnen auch die Kinder, die ab Gründonnerstagabend bis Ostersonntagmorgen mit Karfreitagsklappern und -ratschen durch die Straßen zogen. „Da in dieser Zeit die Kirchenglocken nicht läuten, wurden so die Messen und auch die Stunden angekündigt“, sagt der Museumspädagoge. Das sei auch noch Brauch in den 1950er und 60er Jahren gewesen.

Wo sind sie bloß versteckt?

Auch das Niederrheinische Freilichtmuseum verschließt sich nicht dem Brauch des Ostereiersuchens: Am Ostersonntag, werden viele bunte Eier auf dem Museumsgelände versteckt. Diese  können von Familien gesucht werden – so lange der Vorrat reicht. Parallel bietet das Museum erstmalig das kostenlose Kinder- und Familienprogramm „Erzähl mir was! Geschichten in der Dorenburg“ an. Am Ostersonntag finden sie zwischen 12 und 16 Uhr in der Dorenburg statt. Jeweils zur vollen Stunde beginnt die etwa halbstündige Geschichte. Zudem gelten im Freilichtmuseum, Am Freilichtmuseum 1, seit dem 1. April die Sommer-Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr. Das Museum ist am Karfreitag geschlossen, aber am Ostermontag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Rasen mähen und Sand umgraben

Vom Freilichtmuseum ist es nicht weit in den Schwingbodenpark. Dort wird zurzeit alles auf Vordermann gebracht. Der Rasen wird gemäht, der Sand an den Spielplätzen aufgelockert, Wasserbecken gesäubert und vieles mehr. Bald soll auch die Idee eines Kräutergartens in einem der ehemaligen Mustergärten – angelegt für die Landesgartenschau 1970 – umgesetzt werden, wie der Flüsterer erfuhr.

Warten auf die Freibadsaison

Frühjahrsputz heißt es aber auch nebenan im Freibad. Dort wurde Anfang der Woche fleißig mit dem Schrubber im Becken gearbeitet. Die Vorbereitungen für die Freibadsaison laufen schon auf Hochtouren, flüstert Erik Ix, Geschäftsführer der Gemeindewerke, die die Bäder in Grefrath betreiben. Das Hallenbad ist bereits seit dieser Woche geschlossen. In diesem Jahr steht im Freibad mal wieder ein neuer Anstrich für den Beckenboden an. Danach kann das Wasser eingelassen werden. Wenn das Gesundheitsamt die Wasserproben abgesegnet hat, steht dem Badespaß unter freiem Himmel nichts mehr im Wege. Spätestens Ende Mai soll es auf jeden Fall soweit sein.

Frauen ehren Frauen

Erst eine Messe und dann Frühstück – das gab es bei der katholischen Frauengemeinschaft St. Laurentius Grefrath. Doch es wurde auch offiziell bei der anschließenden Mitgliederversammlung. Denn es standen Ehrungen an.  50 Jahre dabei sind Juliane Küsters, Irmgard Wollziefer und Rosemarie Wolters. Seit 40 Jahren sind Berti Kühl, Christa Mombers und Elisabeth Wolvers Mitglied.  Nicht alle konnten bei der Ehrung dabei sein. Die Anwesenden erhielten Blumen und eine Urkunde von der Vorsitzenden Marianne Schürmann und ihrer Stellvertreterin Monika Maiwald.

Müll gesammelt, Blumen gesät

Nicht nur ein Auge auf den Wildbestand hat der Hegering Grefrath, er kümmert sich auch um die Sauberkeit in seinen Revieren. Und so haben sich die Jäger mit ihren Familien aufgemacht, den Unrat zu beseitigen.Wie in den vergangenen Jahren hat die Gemeinde Grefrath einen Container für den gesammelten Müll zur Verfügung gestellt. „In diesem Jahr ist weniger Müll, als in den letzten Jahren angefallen“, schreiben Rudolf und Miriam Mäurers vom Hegering. Im Container fanden sich zum Schluss vor allem Möbel, Bauabfälle und viele Flaschen. Erstmalig wurde in diesem Jahr auch eine Blumenwiese angelegt. Diese befindet sich an der Benjeshecke, Heitzerend L 39, und gehört als Jagdpächter Rudolf Mäurers. Ausgesät wurden die Samen durch Kinder von Hegering-Mitgliedern. Heinz Lommes hatte den Kinder erklärt, wie  Samen richtig gesät werden.

Blaue Husaren stelle sich auf

In Oedt blickt man schon voller Vorfreude auf die Schützenfestwoche vom 30. August bis 7. September. Auch die Freundesgruppe der Blauen Husaren formiert sich und hat sich schon zu einem ersten Treffen beim bisherigen Hauptmann Hans Peter Kinder zusammengefunden. Seit dem Jahr 2000 gibt es die Truppe, zu der heute neben passiven Mitgliedern der St. Vitus Schützenbruderschaft, auch Nichtmitglieder gehören. Die Blauen Husaren sind alle drei Jahre bei den Schützenfesten dabei, haben aber zwischenzeitlich keine anderen Auftritte oder Verpflichtungen. Jeder ab 14 Jahren, der mitmachen möchte, Frauen wie Männer, ist willkommen. Uniformen werden fürs Schützenfest geliehen, die Damen kleiden sich in schwarz/weiß/blau. Jüngst wurde Georg Fasselt zum Hauptmann gewählt. „Ich freue mich sehr, gerade zum Schützenfest, bei dem mein Sohn Thomas Schützenkönig der St. Vitus Schützenbruderschaft ist, die Gruppe als Hauptmann anzuführen.“ Und das genau 30 Jahre nachdem er selbst König war. Interessenten, die bei der Truppe mitmachen möchten, können sich bei Georg Fasselt, Tel. 0172/4737805, melden oder per E-Mail:

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