Neptun weint am Neumarkt

Jubiläumsbrunnen: Das Denkmal Nr. 4135 auf dem Elberfelder Stadtplatz präsentiert sich seit Wochen verwahrlost. Im Frühjahr wird es zumindest kosmetisch behandelt.

Wuppertal. Der Drei-Meter-Mann mit dem Dreizack in der Hand wirft einen nachdenklichen Blick auf die Großbaustelle am ehemaligen Hertie-Gelände. Wenn es wieder mal regnet, dann sieht es so aus, als liefen Tränen über sein Gesicht. Zum Heulen hat die Neptun-Figur am Neumarkt allen Grund: Der 107 Jahre alte Brunnen, über den der Meeresgott sich erhebt, gammelt vor sich hin.

Ein schwacher Trost für Neptun und seine denkmalgeschützten Nixen. Immerhin soll der Brunnen in diesem Frühjahr turnusgemäß gereinigt, auf seine Funktion hin überprüft und von Moos befreit werden. Auch das Birkenbäumchen, das es sich im Denkmal bequem gemacht hat, wird bei dieser Gelegenheit entfernt.

Verwaltungsintern hat die Denkmalbehörde der Stadt bereits auf den schlechten Zustand des Neptunbrunnens hingewiesen. Doch auch an diesem Beispiel offenbare sich die Finanzmisere der Kommunen, sagt Uwe Haltaufderheide, Fachreferent für Denkmalschutz, im Gespräch mit unserer Zeitung. "Überall fehlt das Geld."

Währenddessen entstehen am Neumarkt mit P&C und dem Geschäftshaus auf dem ehemaligen Hertie-Gelände gleich zwei millionenschwere Neubauten, die spätestens bei ihrer Eröffnung im Herbst dieses Jahres auch Ansprüche an ihr Umfeld stellen. Bis dahin werden Neptun und seine Nixen noch viele Tränen vergießen.

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