Bergisches Städtedreieck Müngstener Brücke: SPD plant Skywalk

Ein Fußweg soll Solingen und Remscheid verbinden – Wuppertal unterstützt die Pläne.

 Hier soll der Weg für Fußgänger und Radfahrer entlang führen. Die Bahn hat die Plattform unterhalb der Gleise bereits erneuert.

Hier soll der Weg für Fußgänger und Radfahrer entlang führen. Die Bahn hat die Plattform unterhalb der Gleise bereits erneuert.

Foto: Christian Beier

Von Solingen-Schaberg nach Remscheid-Küppelstein und zurück zu Fuß oder mit dem Rad, in wenigen Minuten? Wenn es nach der SPD im Bergischen Rat geht, wird das bald Realität. Gestern stellten Sozialdemokraten aus dem Städtedreieck die Pläne vor Ort vor. Unterhalb der Schienen, auf der die S7 über die Müngstener Brücke fährt, soll eine Verbindung für Fußgänger und Radfahrer entstehen. Arbeitstitel: Skywalk Müngsten.

Die Plattform, die dort verläuft, wurde für die Sanierungsarbeiten durch die Deutsche Bahn (DB) erneuert und an die Brückenköpfe angeschlossen. Gerd Münnekehoff, Initiator des Antrags, schätzt, dass rund 80 Prozent der notwendigen Infrastruktur bereits vorhanden sei: „Der Weg kann ohne große Investitionen genutzt werden. Verwaltung und Politik müssen das nur umsetzen.“ Er wünscht sich eine Eröffnung zum 125. Geburtstag der Brücke. Der ist am 15. Juli 2022.

Diesen Wunsch bezeichneten die Politiker als „ambitioniert“. Unter anderem müssen Schutzmaßnahmen für Fußgänger und Radfahrer installiert werden, etwa in Form von Netzen. Auch Vorgaben der Bahn gibt es, denn die Verbindung wird für Wartungsarbeiten gebraucht. Absprachen gibt es bereits, der Projektleiter der DB für die Müngstener Brücke ist beteiligt.

Und dann ist da noch das Projekt, die Brücke in Müngsten gemeinsam mit anderen in Europa auf die Unesco-Welterbe-Liste zu bringen: „Wir stehen in engem Kontakt mit der Unesco. Es ist klar, dass die Anmutung der Brücke erhalten bleiben muss und es keine starken baulichen Veränderungen geben wird“, erklärte Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach.

Der Skywalk ist Teil des SPD-Antrags „Weiterentwicklung des Brückenparks Müngsten“, mit dem sich der Bergische Rat am 2.Oktober befassen wird – also nach der Kommunalwahl. Remscheids Stadtoberhaupt Burkhard Mast-Weisz und seine Kollegen wollten die Idee vor den Sommerferien präsentieren, sie sehen den Vorstoß nicht als Wahlkampf. „Wir wollen alle begeistern, das ist eine riesige Chance“, erklärte Mast-Weisz.

Eine Chance, die zumindest schon einmal im Gespräch war. In einem frühen Stadium der Planungen für die Regionale 2006 sei eine Brückenquerung für Fußgänger und Radfahrer Thema gewesen. Daran erinnerte der Landtagsabgeordnete Sven Wolf. Der Müngstener Brückenpark war das Leitprojekt der Regionale, einem gemeinsamen Förderprogramm der drei bergischen Städte.

Klaus Jürgen Reese, Vorsitzender des Bergischen Rates und der SPD-Fraktion Wuppertal, bezeichnete den Brückenpark und die Müngstener Brücke als „genauso wichtig“ für Wuppertal wie für Solingen und Remscheid. „Es geht uns auch darum, den Park so zu verbessern, dass er eines Welterbes angemessen sein wird.“ Wuppertals OB Andreas Mucke ließ sich aus terminlichen Gründen entschuldigen.

Neben den Planungen für den Skywalk Müngsten soll es auch „Überlegungen zur Erweiterung des gastronomischen Angebots“ geben. Außerdem soll die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderung (BSW) die Verbindungen im öffentlichen Personennahverkehr zum Park darstellen und Verbesserungspotenziale aufzeigen. Großformatige Fotos am Müngstener Brückenweg und Autobahnschilder an der A46 sollen auf die Attraktion hinweisen. All das ist Teil des SPD-Antrags.

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