Serie: Blick vom Gaskessel Auf der Zollbrücke über die Wupper gehen

Wuppertal · Wer kennt diese Kirche? Der Blick vom Gaskessel ist wieder spannend.

 Dieses Mal suchen wir den Namen einer Kirche.

Dieses Mal suchen wir den Namen einer Kirche.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Auch wenn Sie auf unserem Foto halb verdeckt ist, haben doch alle unsere Mitrater unseres Bilderrätsels „Blick vom Gaskessel die Heckinghauser Zollbrücke erkannt. Schließlich handelt es sich um ein geschichtsträchtiges Bauwerk. Nämlich die älteste der noch bestehenden Wupperbrücken - Baujahr 1775.

Für die heutige Frage schweift der Blick vom Gaskessel ebenfalls Richtung Osten auf zwei Kirchtürme. Nur eine der dazu gehörigen Kirchen wird auch heute noch von der Gemeinde als Kirche genutzt. Welche von beiden ist es und wie lautet der Name der Kirche? Senden Sie uns Ihrer Antwort bis spätetens Donnerstag 12 Uhr per E-Mail an [email protected], Stichwort „Blick vom Gaskessel“. Wer die richtige Antwort gibt und etwas Glück hat, erhält zwei Freikarten für den Skywalk und die Lichtshow im Gaskessel und kann sich selbst von oben einen Überblick über Wuppertal verschaffen.
Kohlefuhrwerke wie in früheren Jahrhunderten wird man allerdings nicht mehr auf der Heckinghauser Zollbrücke erblicken. Über die führte einst der Kohlenweg von Haßlinghausen nach Barmen. Für die Nutzer wurde stets ein Wegezoll erhoben, da sie lange gleichzeitig einen Grenzübergang zwischen dem ehemaligen Herzogtum Berg und der Grafchaft Mark bildete. Aus dieser Tatsache entspringt auch einer weitere Berühmtheit. Über die Brücke sollen sich nämlich Jünglinge aus der Grafschaft Mark, dem Einflussbereich des Preußischen Soldatenkönigs und damit der Rekrutierung entzogen haben. Dass die bis heute gebräuchliche Redensart „über die Wupper gehen“ daher resultiert, ist aber eine eher unwahrscheinlicher der unterschiedlichen Erklärungsansätze.Wahrscheinlicher hängt der Spruch mit der Gerichtsinsel am Landgericht zusammen, wo Straftäter verurteilt und dann auf das andere Wupperufer ins Gefängnis gebracht wurden, in dem lange auch noch Todesurteile vollstreckt wurden. Demselben Strickmuster folgt eine Erklärung, die einen auf der anderen Seite des Flusses befindlichen Friedhof für die Redensart verantwortlich macht.

Doch zurück zu der Heckinhgauser Zollbrücke. Schon seit vielen Jahrhunderten soll an dieser flachen Wuppertstelle, nahe der Mündung des Murmelbachs, eine Furt existiert haben. Später gab es hölzerne Stege und Brücken. Die aber  waren immer wieder von Wupperhochwassern mitgerissen wurden, so dass es bereits Anfang des 18. Jahrhunderts Planungen für eine Steinbrücke gegeben haben soll. Es sollen sich erst 1775 zwei ansässige Familien bereiterklärt haben, den Bau zu finanzieren. Aus Grausteinwacke-Bruchsteinen erreichtet, besitzt sie drei Bögen und eine Gesamtlänge von 32,5 Metern. Sie war ob des stark ansteigenden Handels- und Kohlverkehrs noch bis Ende des 19. Jahrhunderts eine sprudelnde Geldquelle. Fußgänger durften allerdings kostenlos passieren, was zur ein oder anderen Anekdote führt, wie sie der Bezirksverein Heckinghauen gesammelt hat. So soll eine Mutter für Kinderwagen mit ihren beiden Zwillingen vier Pfennige bezahlt haben, entsprechend zwei Stück Kleinvieh, weil es einen Tarif für Säuglinge nicht gegeben habe.

Bis 1975 diente die Brücke, die mehrdach saniert wurde und  auch den zweiten Weltkrieg unbeschadet überstand sogar noch dem Straßenverkehr. Seitdem ist sie nur noch für Fußgänger und Radfahrer passierbar.

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