Sportlerin der Woche: Wirbelwind Otte dreht auf

Bei Zweitligist Beyeröhde macht das 20-jährige Handball-Talent auf sich aufmerksam.

Sportlerin der Woche: Wirbelwind Otte dreht auf
Foto: Mirko Kappes

Wuppertal. Ob vom Kreis, von Rechtsaußen oder als Abschluss einer gelungenen Kombination: Handball-Talent Melina Otte (20) traf in Zwickau fünfmal. An ihr konnte man die knappe 26:28-Niederlage des TV Beyeröhde beim Zweitliga-Mitfavoriten BSV Sachsen Zwickau sicherlich nicht festmachen.

Im Gegenteil: Trainerin Meike Neitsch ist voll des Lobes für ihre Allrounderin, die am Kreis, auf Außen und als „giftige“ Abfangjägerin vor der Abwehr sehr effektiv einsetzbar ist. „Sie ist schnell, dynamisch und so eine Kämpfernatur, wie ich sie liebe“, sagt die ehemalige Nationalspielerin.

Und ähnlich sieht auch Melina Otte sich, fragt man sie nach ihren Stärken. „Mit Ehrgeiz und Willen kann man auch technische Mängel wettmachen“, sagt das Eigengewächs, das mit sechs Jahren beim TV Beyeröhde mit dem Handballspielen begonnen hat. Mit nur 1,65 Meter Körpergröße verfügt sie wie ihre Kreisläufer-Kollegin Sabine Nückel zudem nicht gerade über Gardemaß.

„Es hat auch seine Vorteile, wenn man nicht so groß, aber dafür schnell und wendig ist“, versichert sie und zeigt gegenüber den meist um die 1,75 bis 1,80 Meter großen Gegenspielerinnen keine Komplexe.

Entdeckt und für höhere Aufgaben befunden wurde Melina Otte von Meike Neitschs Vorgänger René Baude, der auch gleichzeitig in der Niederrhein-Auswahl Ottes Trainer war. „Er hat mich schon als 16-Jährige bei der Ersten mittrainieren lassen, und so bin ich da allmählich hineingewachsen.“

Schon in der Saisonvorbereitung für die 2. Bundesliga lobte Aufstiegs-Trainerin die pfiffige Spielerin. Dass sie nicht öfter zu Einsätzen kam, liegt an etlichen Verletzungen wie Muskelfaserriss, Außenbandriss und ähnlichem. „Da musste ich mich immer wieder herankämpfen“, berichtet Melina Otte, die erst kürzlich noch von einer Grippe heimgesucht wurde.

Talent und Ehrgeiz der jungen Beyeröhderin war auch dem Erstligisten Bayer Leverkusen aufgefallen, der sie für ein Zweitspielrecht in der Drittliga-Mannschaft engagierte. Das hat zur Folge, dass für sie nicht nur vier Trainings- sondern auch noch zwei Spieltage (mit Beyeröhde am Samstag, mit Leverkusen II am Sonntag) pro Woche auf dem Programm stehen.

Reichlich sportliche Anforderungen für die Abiturientin, die in Cronenberg bei Knipex ihr zweites Ausbildungsjahr zur Industriekauffrau absolviert.

Treue Fans und Zuschauer sind ihre Eltern Manuela und Oliver Otte. „Ich bin sehr froh, dass mich beide so toll unterstützen“, sagt Melina. Ihre Vielseitigkeit will sie heute ab 18.30 Uhr in der heimischen Buschenburg gegen den SV Allensbach wieder unter Beweis stellen.

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