Prinzip Hoffnung beim BHC

Nach der Schlappe gegen Gummersbach gibt sich der Aufsteiger noch nicht auf.

Wuppertal. Irgendwo zwischen Trotz und Niedergeschlagenheit schwankte am Mittwochabend nach der 26:29-Niederlage gegen den VfL Gummersbach die Stimmung beim Bergischen HC. Man werde weiter alles für den Ligaverbleib geben, so lange der Abstieg noch nicht definitiv feststehe, sagte Trainer HaDe Schmitz fast ein bisschen trotzig.

Nachdem am Mittwoch auch Hannover-Burgorf sein Heimspiel gegen Göppingen gewonnen hatte, ist realistisch gesehen nur noch die HSG Wetzlar in Reichweite — und das wohl auch nur dann, wenn der Mannschaft die zwei Punkte aus dem Göppingen-Spiel noch aberkannt werden. Über den Einspruch der Göppinger soll in Kürze entschieden werden. „Theoretisch könnten auch 19 Punkte zum Klassenverbleib reichen“, sagte BHC-Manager Stefan Adam mit Verweis auf das vermeintlich schwierigere Restprogramm der Hessen.

Dennoch ist Adam natürlich bewusst, dass die Chancen auf den Klassenverbleib nach der Niederlage gegen Gummersbach „nicht größer geworden sind“, und so überwog doch die Enttäuschung. Da war es dann auch kein Trost, dass die Leistung um eine Klasse besser war, als zuletzt gegen Hildesheim. „Natürlich war Gummersbach stärker als wir, aber wir haben trotzdem auch heute wieder eine Siegchance gehabt und diese durch leichte Fehler vergeben“, sagte Spielmacher Alex Oelze. Er meinte damit vor allem die Abspielfehler in der Anfangsphase und nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 20:20 eine Viertelstunde vor Schluss. So war es — wie schon gegen Hildesheim — wieder dieses Momentum, dass das Spiel nach erfolgreicher Aufholjagd wieder in die andere Richtung kippen ließ. „Dabei ist es natürlich ein Riesenunterschied, ob wir gegen Gummersbach oder gegen Hildesheim 29 Tore bekommen“, sagte Oelze. „Mit einer ähnlichen Leistung und einer ähnlichen kämpferischen Einstellung hätten wir gegen Hildesheim sicher gewonnen“, sagte Adam und hieb in die gleiche Kerbe.

So durfte Trainer HaDe Schmitz auch die positiven Aspekte hervorheben, die den bei weitem nicht enttäuschten Zuschauern in der ausverkauften Uni-Halle nicht verborgen geblieben waren. Da war die ungemeine Kampfkraft sowie das Comeback von Richard Wöss auf Rechtsaußen, der bei fünf Versuchen dreimal traf. Schmitz: „Ohne Rechtsaußen haben die Teams uns vorher gar nicht so ernst genommen. Man hat heute gemerkt, wie sehr er uns gefehlt hat.“

Auch daraus, dass Carlos Prieto (Knieverletzung) und Hendrik Pekeler (Fersensporn) nur begrenzt einsetzbar waren, machte Schmitz das Beste. Max Weiß und Kristoffer Moen standen zunächst im Abwehrzentrum und enttäuschten nicht. Auch auf den Halbpositionen konnte Schmitz — nun wieder mit Rechtsaußen — personell variieren. Und schließlich steigerte sich Torwart Mario Huhnstock im ersten Spiel nach Bekanntgabe seiner Vertragsverlängerung nach der Pause zu starker Form. „Heute kann uns aber gar nichts trösten“, versicherte Oelze, der wieder einmal eine makellose Siebenmeter-Bilanz aufwies. „Jetzt blicken wir aufs nächste Spiel“, sagte er dann wieder trotzig.

Die Aufgabe in zehn Tagen in Flensburg dürfte allerdings nicht einfacher werden.

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