Boxen: Vincenzo Gualtieri — Ein Mann will nach oben

ASV-Kämpfer Vincenzo Gualtieri wechselt zu den Profis und hofft auf Fights in den USA.

Wuppertal. Wenn in der „Fight-Club-Night“ am 19. Oktober an der Friedrich-Ebert-Straße 149 die Kämpfer vorgestellt werden, dann ist erstmals auch der 20 Jahre alte ASV-Boxer Vincenzo Gualtieri dabei, der an diesem Tag sein Profidebüt über vier Runden im Weltergewicht geben wird.

Für den ASV sicher ein schmerzlicher, für den höflichen jungen Mann, der in seiner Karriere bereits deutscher Jugend- und Juniorenmeister und bei den Männern deutscher Vizemeister geworden war, jedoch ein wohl überlegter Schritt.

„Ich habe bei den Amateuren kein Weiterkommen mehr gesehen. In meiner Gewichtsklasse ist Araik Maratujan von Traktor Schwerin die klare Nummer eins und wird auch für internationale Meisterschaften gemeldet, wenn er sich gar nicht qualifiziert hat“, meint der junge Deutsch-Italiener resigniert, gibt aber auch zu, dass er gegen den gebürtigen Armenier bereits zweimal („Allerdings umstritten“) nach Punkten verloren hat.

„So habe ich auch keine Chance, an den Olympischen Spielen 2016 teilzunehmen. Und deshalb habe ich mich entschlossen, ins Profilager zu wechseln.“

Große Umstellungsprobleme sieht der ehemalige Schüler der Hauptschule Hügelstraße (die besuchte übrigens auch der jetzt beim VfL Bochum spielende Fußballprofi Richard Sukuta Pasu, Anm. d. Red.) nicht.

„Ohne Kopfschutz wie bei den Profis wurde zuletzt auch bei den Amateuren geboxt, und die Vier-Runden-Distanz kenne ich auch schon. Und wenn es über mehr Runden geht, dann muss man sich seine Kräfte klug einteilen.“

Was ihn neben Technik und Kondition, die er sich bei Waldläufen an den Hängen des Barmer Nordparks holt, optimistisch in die Profi-Zukunft sehen lässt, ist unter anderem seine Schlaghärte, von der sein ASV-Trainer Kevin Günther sagt: „Die sieht man in dieser Gewichtsklasse selten.“

Damit hat der 1,80 Meter große Profi-Novize offenbar auch bei seinem einwöchigen Vorboxen im Magdeburger SES-Boxstall Trainer Dirk Dzemski überzeugt, wo er einen Vertrag unterschreiben könnte. Aber da ist ja auch noch der größte deutsche Boxstall — des gebürtigen Wuppertalers Wilfried Sauerland.

Auch dahin haben ASV-Abteilungsleiter André Vogel und Gualtieris Mentor, Trainer und Berater, der Wuppertaler Profiboxer Werner Kreiskott, schon Fäden geknüpft. „Ich soll in Kürze in Berlin bei Sauerland vorboxen“, erklärt der in der Box-Bundesliga für den deutschen Abonnementsmeister BC Velbert startende Wuppertaler.

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