Wuppertaler Bühnen: Andorra liegt an der Kluse

Bühne frei für Max Frisch: Kathrin Sievers setzt sein Stück „Andorra“ in Szene.

Wuppertal. Ab Mittwoch liegt "Andorra" in Elberfeld. An den Kleinstaat, den Max Frisch beschreibt, werden schon jetzt große Erwartungen geknüpft. Jedenfalls erntet Kathrin Sievers, wenn sie von ihrer neuesten Inszenierung berichtet, regelmäßig ein respektvolles Seufzen: "Ach, die Schullektüre."

Da wundert es umso mehr, dass ausgerechnet die Frau, die das Drama 45 Jahre nach der Uraufführung in Zürich an der Kluse auf die Bühne bringt, das Frisch-Stück eben nicht auf der Schulbank gelesen hat.

Bis der Auftrag aus Wuppertal kam, war "Andorra" für die Essenerin unbekanntes Terrain. Dafür hat sie sich mit dem Stück nun umso intensiver auseinander gesetzt. Weil genau das auch ihr Publikum tun soll, hält sich die Regisseurin lieber bedeckt, statt Details schon jetzt zu verraten.

Ja, doch, modern seien Kostüme und Bühnenbild, sagt Sievers - um im selben Atemzug Grundsätzliches zu ergänzen: "Ob ein Thema modern ist oder nicht, wird allerdings nicht über Kostüme entschieden", betont Sievers, die im Tal zuletzt für ein lebendiges "Frühlings Erwachen" sorgte.

Auch in ihrer aktuellen Produktion legt sie großen Wert auf die Bewegung, den Rhythmus und - vor allem - die menschliche Seite: "Mich interessiert nicht, Ideen zu illustrieren. Mich interessieren die Figuren. Und die müssen lebendig sein."

Figuren: Frederik Leberle spielt Andri. Auf der Bühne stehen außerdem: An Kuohn, Maresa Lühle, Julia Wolff, Thomas Birnstiel, Thomas Braus, Henning Heup, Georg Lenzen, Andreas Möckel, Andreas Ramstein und Hans Richter.

Premiere: Für die Premiere am Mittwoch, 28. Februar, 19.30 Uhr, gibt es nur noch Restkarten.

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