Ehe die Jungs dann die schwermütige Kraft geistlicher Chormusik entfalteten, deren Einzelstimmen Klangkörper schufen, die atmosphärische Qualitäten hatten, lobte Ralf Ehser, Leiter der Deutschen Bank, Wuppertal, die Sänger als "erstklassige Kulturbotschafter unserer Stadt", verwies aber auch auf die engagierte Ausbildungsarbeit des Chors mit ihrem breiten Angebot. Allerdings, hakte Olaf Rosier nach, sei das ohne Spenden und Sponsoren nicht zu gewährleisten. Allein die Kosten für die Amerika-Tour beliefen sich auf 100000 Euro.

Johann Hermann Scheins "Nun danket alle Gott", eine Motette für sechsstimmigen Chor eröffnete dann das Musikprogramm, bei dem ein jeder Beitrag ausführlich beklatscht wurde. Auf diese Klangmalerei folgte eine Motette für vierstimmigen Chor des 1685 geborenen Johann Sebastian Bach, diesem Superstar des Barocks, dessen Werke durchaus als das Fundament jeder späteren Musik gelten dürfen. Ob Stücke Benjamin Brittens, Felix Mendelssohn Bartholdy oder Zoltán Kodálys - die Übergänge von forcierter rhythmischer Verve zu schwebender Melancholie waren in den Händen Martin Lehmanns gut aufgehoben.

Die Chorsolisten, beispielsweise bei "Warning to the rich", waren mit festem Klang bei makelloser Intonation weitere besondere Hinhörer. Nicht unerwähnt bleiben dürfen die Violincellistin Bettina Baumann und Markus Fritz. Letzterer leitete mit einer Sonate Paul Hindemiths über zum zweiten Teil. Der bestand aus Volksliedern und Spirituals - und wurde ebenso gefeiert wie die Klassiker der Kirchenmusik.