Krisha Dalke zeigt Biss - und tanzt mit Vampiren

Der Elberfelder Hauptdarsteller hat die Premiere und die Promi-Party bestens gemeistert.

Wuppertal. Was machen Schlager-Star Jürgen Drews, Werbe-Ikone Verona Pooth und Charity-Lady Ute Ohoven, wenn es um die (Curry-)Wurst geht? Wenn Vampire Appetit auf Frischblut haben, die Zähne wetzen und vollmundig ein Lied auf "Die unstillbare Gier" singen? Sie flüchten ans Buffet, wappnen sich mit erlesenen Wurst-Häppchen, Linsen-Ragout oder Desserts, wählen zwischen Sekt und Selters - und setzen ihr ganzes Vertrauen in einen Wuppertaler.

Krisha Dalke hat ihre Erwartungen am Freitagabend nicht enttäuscht. Für den 21-jährigen Musicalsänger, der beim "Tanz der Vampire" in Oberhausen zehn Monate lang den Ton angibt (die WZ berichtete), lief bei der Gala-Premiere alles nach Plan - und damit etliches schief. "Es ist sehr lustig, wie einiges in die Hose geht, wenn zwei unterschiedliche Charaktere aufeinander treffen", meint Dalke, der (nicht nur) auf der anschließenden Party den nötigen Biss zeigte. Bevor der gebürtige Elberfelder die Sektbar ansteuern durfte, hatte er als Vampirjäger Alfred drei Stunden lang für prickelnde Gänsehaut gesorgt und Professor Abronsius (Gernot Kranner) unterstützt.

Im Metronom Theater sind sie ein herrlicher Kontrast: Nicht nur der schüchterne Wissenschaftler mit der braven Assistenten-Kluft und der verwirrte Vampirforscher mit dem zerzauselten Haar geben ein reizvolles Bild ab. Das Kult-Musical von Roman Polanski reißt mit - durch die opulente Kulisse, ausgefeilte Lichteffekte, akrobatische Tanzszenen und fantasiereiche Kostüme. Dass in der "Totalen Finsternis" nicht Alfred, sondern sein größter Gegenspieler, der düster-majestätische Graf von Krolock (Jan Ammann), die stärksten Soloauftritte und die Lieder mit den meisten Wiedererkennungswerten hat, liegt in der Natur der Gruselgeschichte.

Dalke ist für die romantische Stimmung zuständig - und wandelt sich als Alfred glaubwürdig vom schüchternen Angsthasen zum immer mutiger werdenden Verliebten, der sich seine Sehnsüchte mit warmer Stimme und viel Gefühl von der Seele singt. So spielt sich der Wuppertaler in die Herzen der Gala-Gäste: 1800 begeisterte Zuschauer bedanken sich bei "Alfred", Regisseur Polanski und dem Rest des Ensembles mit stehenden Ovationen. Danach wird im Reich der Untoten quicklebendig gefeiert - am Ende aber doch lieber mit Currywurst als mit Knoblauch, der ja Vampire vertreiben soll. Apropos: Der Wuppertaler Hauptdarsteller kann sich freuen, dass er nicht als Blutsauger das Licht der Bühnenwelt erblickt. Mit Ober-Vampir Jan Ammann möchte der 21-Jährige nämlich auf keinen Fall tauschen: "Ich bin echt froh, dass ich nicht mit künstlichen Zähnen singen muss..."

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