Sinfonieorchester auf den Spuren von Mozart

Das städtische Orchester begeisterte gestern in der Stadthalle. Ari Rasilainen dirigierte im Großen Saal.

Wuppertal. Um Mozart und Mozart-Spuren in Werken von Hummel und Reger ging es gestern beim 3. Sinfoniekonzert in der Stadthalle.

Mozart hat seine erste Sinfonie in Es-Dur (KV 16) mit acht Jahren geschrieben. Die Sinfoniker stellen die hübschen Melodien unter der Stabführung von Gastdirigent Ari Rasilainen mit schwungvoll wirbelnden Streichern vor. Das ernste Andante im verschatteten Moll mit langen, trauernden Kantilenen des Horns ist ein echtes kleines Meisterwerk.

Von Johann Nepomuk Hummel, der hat als Achtjähriger zwei Jahre Unterricht bei Mozart hatte, stammt das bekannte Es-Dur-Trompetenkonzert von 1803. Gábor Boldoczki, der gerade wieder einmal mit dem Echo-Klassik-Preis ausgezeichnet wurde, ist der Solist. Das mit allerlei Schwierigkeiten für den Trompeter gespickte Werk meistert der junge Solist bewundernswert: Leicht, spielerisch und scheinbar mühelos nimmt er selbst große Tonsprünge.

Sauber klingen die zahllosen Triller und ohne Druck durchschreitet er unangestrengt die Tonräume - im Forte in der Höhe, im Piano in der Tiefe. Ausdrucksvoll ist sein Legato-Spiel, perlend das hüpfende Staccato. Selbst fröhlich schmetternde Fanfaren-Passagen, die sich im Großen Saal gut entfalten, wirken bei Boldoczki wie fein ziseliert. Die Sinfoniker sind ihm meisterhafte Partner, die jede Nuance im Dirigat beachten und umsetzen.

Max Reger schrieb als sein Opus 132 acht Variationen über das bekannte Mozart-Thema aus der A-Dur-Klaviersonate. Immer komplexer gestaltet er die Folgen, immer fantasievoller verändert er das Thema. Ob Streicherwellen, ins Moll versetzt, chromatisch gleitende Skalen oder weit strömende Kantilenen: Das Orchester reizt die Musik aus, deutet sie kammermusikalisch zart oder romantisch-vollmundig. Die grandiose Doppel-Fuge, mit Umsicht dirigiert, beginnt vorsichtig in den Violinen. Mit stetiger Steigerung und kontrapunktischer Verwicklung drängt sie voran und beschließt das Werk glanzvoll.

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