David Fischbach spielt Wuppertals Ritter „Parzival“

Das Kinder- und Jugendtheater bringt die Sage ab dem 12. März als unverstaubte und aktionsgeladene Inszenierung in Elberfeld auf die Bühne.

Wuppertal. Das Original umfasst 25 000 Verse in 16 Bänden. Das sollte Zuschauer nicht vergraulen, erklärt allerdings, weshalb Barbara Sydow die abenteuerliche Geschichte, die am 12. März im Kinder- und Jugendtheater Premiere feiert, zwiespältig kommentiert: „Die Sage gilt als eines der wichtigsten Epen seiner Zeit — und ist aufgrund seines Umfangs für viele eher erschreckend.“ Das soll sich ändern, denn die Geschäftsführerin des Kinder- und Jugendtheaters will dem Original seinen Schrecken nehmen. Ob das sagenhafte Ziel erreicht wird, zeigt sich im Berufskolleg Elberfeld, wo das Ensemble „Parzival“ auf die Bühne bringt (siehe Kasten).

Von der Geschichte über einen, der auszog, ein Ritter zu werden, ist Sydow jetzt schon begeistert: „Sie ist hochspannend.“ Was vor allem daran liege, dass die Autorin Katrin Lange den Stoff neu bearbeitet hat. „Dabei ist ihr eine humorvolle, sprachlich herausragende Version gelungen, die die Geschichte frisch erzählt.“

Die Zeitreise soll also alles andere als verstaubt werden — und im Idealfall frischen Wind in die Sage bringen, die von einem Jungen erzählt, der nur einen Wald, seine Mutter und Rüben kennt — bis er drei Ritter trifft, die einen Königssohn suchen. Der Junge, Parzival, bislang behütet und gehütet, gerät in eine Welt voller Abenteuer: Er will Ritter sein und den kostbaren Gral finden. Doch die einfache Frage, die den kranken König Anfortas erlösen könnte, vermag er nicht zu stellen. „Aber dann erhält er eine zweite Chance, sich zu bewähren“, verspricht Sydow.

Einer, der seine Chance bereits genutzt hat, ist David Fischbach. Der 21-Jährige, der in der „Parzival“-Produktion die Hauptrolle übernimmt, macht nicht zum ersten Mal in Wuppertal Theater. „Tintenherz“ und „Crazy“ waren sein Sprungbrett ins Film- und Fernsehgeschäft: Fischbach wurde prompt fürs Kino engagiert und spielte in „Krabat“ mit — neben Daniel Brühl und Robert Stadlober. Auch sonst kann er filmreife Erfahrungen in die Theaterarbeit einbringen — im Fernsehen war er schon neben Senta Berger im Einsatz. Demnächst ist er im ZDF-Krimi „Flemming“ zu sehen.

Nun geht es aber erst einmal zurück zu den Wurzeln: ins Kinder- und Jugendtheater. Humorvoll, „aber auch actionreich“ soll die Inszenierung werden, kündigt Sydow an. „Viele der Kampfszenen wurden mit Hilfe eines Stuntmans einstudiert.“ Regie führt Beate Rüter. Auch sie ist in Wuppertal keine Unbekannte: Im vergangenen Frühjahr hat sie „Pünktchen und Anton“ nach Elberfeld gebracht. Auch in Luxemburg sorgte ihre Produktion für Furore: Bei einem Gastspiel im Großherzogtum verzauberten die Wuppertaler das Publikum.

Wer die „Heimspiele“ nicht verpassen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 899 154 Karten sichern und dem kleinen Ritter bei seinen großen Abenteuern beistehen. Erfahrungsgemäß sind die Karten für die Aufführungen schnell vergriffen.

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