Integration : Vereine kochen gegen Vorurteile
Loh 25 Gruppen präsentierten sich, ihre Kulturen und Küchen am Sonntag am Bahnhof Loh.
An seinem letzten Tag hatte sich der Sommer 2019 noch einmal in Bestform präsentiert: mit strahlendem Sonnenschein und Freibad-Temperaturen. Und das bot natürlich die besten Voraussetzungen für die Abschlussveranstaltung zur „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ auf der Nordbahntrasse in Höhe Bahnhof Loh.
25 Vereine aus etwa 15 Nationen hatten in diesem Abschnitt ihre Stände aufgestellt und nutzten die Gelegenheit, die zahlreichen Besucher mit den Köstlichkeiten ihres Landes zu verwöhnen, und auch ins Gespräch zu kommen und die Arbeiten und den Zweck ihres Vereins vorzustellen.
Radfahrer mussten für ein paar Hundert Meter schieben
Gülbey Cicek und Michael Visser vom städtischen Ressort Zuwanderung und Integration hatten das Programm zusammengestellt und organisiert, wobei die Vorarbeiten der um 14 Uhr beginnenden Veranstaltung schon ab 7.30 Uhr am Morgen angelaufen waren. Pech für die Radler, die absteigen mussten und ein paar Hundert Meter keine freie Fahrt hatten. Doch als das Ganze angelaufen war, da zeigten sich die Damen und Herren auf zwei Rädern durchaus verständnisvoll und nutzten die kleine Pause, um sich zu stärken mit Spezialitäten aus Vorderasien, Nordafrika, Zentralafrika oder Polen. Die östlichen Nachbarn nahmen sich sogar selbst auf die Schippe mit Plakaten wie „Polen wissen alles besser“ und zeigten, wie auch die Kollegen von nebenan aus Nah und Fern ansteckend gute Laune.
Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD) war unter den vielen Tausend Besuchern und hob noch einmal hervor, welche Bedeutung die Nordbahntrasse für Wuppertal inzwischen bekommen hat. „Eine Lebensader für die Stadt, und eine Stätte der Begegnung“, schwärmte er und wies darauf hin, dass sich das ehrenamtliche Engagement der Beteiligten am spätsommerlichen Fest nicht auf den Dienst am Stand beschränkte. „Das gilt für die meisten an 365 Tagen im Jahr, und unsere Neubürger sehen auch daran, dass man sich um sie kümmert.“
Die Vereine kommen
aus der ganzen Stadt
Das drückten die einzelnen Nationen auf vielfältige Weise in persönlichen Gesprächen und ihren Plakaten aus, auf denen Sprachkurse, Hilfe bei Hausaufgaben, bei den Problemen des täglichen Lebens und finanziellem Rat bei wirtschaftlichen Notsituationen versprochen wurde.