Zu Gast im Podcast „Unter der Oberfläche“ : Grüne Anja Liebert im Bundestag: In einem Wimpernschlag von Null auf 100
Wuppertak Erst die Corona-Pandemie, jetzt der Krieg in der Ukraine: Der Start in den Bundestag war für Anja Liebert (Grüne) bisher ein einziger Sprint. Im Podcast „Unter der Oberfläche“ spricht sie über den Umgang mit dem Krieg und die politischen Folgen.
Das hat sich Anja Liebert (52) vermutlich anders vorgestellt. Die Wuppertalerin ist im September nach mehr als 20 Jahren im Stadtrat für die Grünen in den Bundestag gewählt worden. Aber eine Eingewöhnungsphase bekam sie nicht. „Ich glaube, das hat es so noch nicht gegeben“, sagt sie im Podcast „Unter der Oberfläche“ unserer Zeitung.
Im Gespräch mit Chefredakteur Lothar Leuschen gewährt Liebert Einblicke in ihre Anfangszeit als Mandatsträgerin. Ihr Rededebüt vor dem Plenum hat sie zu einem Antrag der AFD-Fraktion gegeben. Da war ihr der Zuspruch der Bundestagsmehrheit sicher. Das ist normal. Seither aber ist alles anders. Die Ampel-Koalition wurde verhältnismäßig geräuschlos unter dem Eindruck der Corona-Pandemie geschmiedet. Doch ehe sie ihre Arbeit richtig aufnehmen konnte, kam der Überfall Russlands auf die Ukraine. Seither scheint Wladimir Putin den Dienstplan der Abgeordneten zu schreiben.
Jeden Tag eine neue Entwicklung. Niemand weiß morgens, ob abends noch gilt, was mittags besprochen wurde. „Wir haben noch nicht einmal 100 Tage Ampel“, sagt Anja Liebert. Selten in den Jahren der Bundesrepublik Deutschland war politische Arbeit kurzatmiger.