Gebündelte Bauarbeiten: Lässt sich die A46 komplett sperren?

Drei Monate lang bleibt die A 40 in Essen abgeriegelt, um auf einen Schlag diverse Bauarbeiten zu erledigen. Ist so etwas auch auf der Wuppertaler Stadtautobahn denkbar?

Wuppertal. Das hat es in dieser Form und Größenordnung noch nicht gegeben: Bis Ende September bleibt die A 40 in Essen in einem Abschnitt von gut zwei Kilometern komplett gesperrt, um in dieser Zeit in massiver Form und ohne Verkehr Bauarbeiten an Tunnel-Anlagen und Brücken der Stadtautobahn zu erledigen. Im „Windschatten“ der dreimonatigen Vollsperrung wird bei Mülheim außerdem noch offenporiger Asphalt für den Lärmschutz verlegt. Da stellt sich die Frage, ob so etwas grundsätzlich auch auf der chronisch baufälligen Stadtautobahn A 46 möglich und wirtschaftlich sinnvoll wäre.

„Im Moment ist es noch zu früh, um darüber zu sprechen, ob sich das Beispiel A 40 auf andere Autobahnen übertragen lässt“, erklärt Bernd Löchter vom Landesbetrieb Straßen NRW in Gelsenkirchen auf WZ-Nachfrage. Erst einmal müsse sich zeigen, wie sich die Vollsperrung im Ruhrgebiet nach den Sommerferien im Berufsverkehr auswirkt.

Löchter räumt aber auch ein, dass es zwischen der A 40 und der A 46 Parallelen gibt: Beide Stadtautobahnen führen jeweils durch dicht besiedeltes Gebiet und gelten über Jahre hinweg bei ihren in die Jahre gekommenen Brücken, Tunnel-Anlagen, Fahrbahnbelägen und beim Lärmschutz als baufällig. Eine Vollsperrung ließe sich „bei einer Stadtautobahn wie der A 46 sicherlich eher bewerkstelligen“ als bei einer klassischen Überlandstrecke, so Löchter.

Landes- und bundesweit stoße das Großbaustellen-Experiment jedenfalls auf enormes Interesse, berichtet Löchter, und ermögliche es nun bei den Bauarbeiten, „unglaublich viel auf einen Schlag zu erledigen“. Für das in Essen geplante Pensum brauche man sonst — unter laufendem Verkehr — zwei Jahre. Aber auch nach den drei Monaten Vollsperrung werde es immer mal wieder Baustellen auf der Strecke geben.

Auf der A 46 in Wuppertal blieb es bislang immer bei kurzen Teilsperrungen, bei denen dann allerdings das große Verkehrschaos auf sich warten ließ. Tatsache ist, dass auch das Landesverkehrsministerium die Vollsperrung der A 40 sehr genau beobachtet, um Rückschlüsse für andere Autobahnen zu ziehen.

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