„Es ist erfüllend, etwas beitragen zu können“

Knipex-Chef Ralf Putsch gehört seit den Anfängen zu den Unterstützern und ist immer noch begeistert von der Junior Uni.

„Es ist erfüllend, etwas beitragen zu können“
Foto: A. Fischer

Ralf Putsch ist einer der wichtigsten Förderer der Junior Uni. Im Gespräch erklärt er, wie es dazu kam.

„Es ist erfüllend, etwas beitragen zu können“
Foto: Anna Schwartz

Herr Putsch, wie sind Sie zur Junior Uni gekommen?

Ralf Putsch: Im September 2008 hat mich Professor Ziegler angesprochen - ob ich mir vorstellen könnte, einen Kurs über Werkzeuge zu geben. Da hatte ich schon von der Idee der Junior Uni gehört, wusste aber noch nichts Konkretes. Ich habe sofort „Ja“ gesagt, weil ich das Konzept sehr überzeugend fand.

Was war für Sie die Grundidee?

Putsch: Die Idee, mit mehr Zeit und weniger Druck als in der Schule Kindern und Jugendlichen Themen aus Technik und Naturwissenschaft näherzubringen, ihre Neugier anzuregen und Freude am Verstehen zu vermitteln.

Was haben Sie Ihren Studenten damals beigebracht?

Putsch: In Werkzeugen steckt viel Physik, z. B. Mechanismen wie Hebel und Keil. Es ging aber nicht nur um Technik, sondern auch um Kulturgeschichte: Welche Rolle Werkzeuge, angefangen bei den Faustkeilen, in der Menschheitsgeschichte hatten. Wir waren in unserem Museum zur Werkzeugherstellung, haben Kokosnüsse geknackt, Waagen gebaut und die Kinder konnten selbst einen kleinen Schraubstock herstellen. Eine besondere Möglichkeit der Junior Uni ist ja, Wissen durch Selbermachen erfahrbar werden zu lassen.

Es ist aber nicht bei den Kursen geblieben?

Putsch: Wir haben auch finanziell unterstützt, vor allem im Zusammenhang mit dem Neubau. Der wurde ja nach dem sehr erfolgreichen Start schnell ein Thema. Es sollte ein eigenes und besonderes Gebäude sein - und direkt an der Wupper.

Darüber hinaus sind Sie heute Mitglied im Beirat?

Putsch: Ich war 2010 bis 2017 im Wissenschaftlich-Pädagogischen Beirat, bin jetzt seit 2016 im Kaufmännisch-Organisatorischen Beirat. Da geht es auch um die langfristige Finanzierung, die bislang ausschließlich aus privaten Mitteln erfolgt.

Warum nehmen Sie als Unternehmer sich die Zeit dafür?

Putsch: Aus Begeisterung für das, was da passiert: die besondere Art der Vermittlung von Wissen und Interesse und das Ziel, junge Menschen unabhängig von ihrem Bildungshintergrund zu erreichen - ein Beitrag zur Chancengerechtigkeit. Es erfüllend, etwas zu dieser gemeinschaftlichen Anstrengung beitragen zu können. Und es ist auch immer wieder schön, den Spirit der Junior-Uni zu spüren: den Qualitätsanspruch, das Engagement und den Willen, immer besser zu werden.

Warum sollte sich ein Unternehmer für die Junior Uni engagieren?

Putsch: Weil wir eine Mitverantwortung haben für die Lebensqualität und die Chancen der Menschen in unserer Region. Bildung ist Bereicherung, gibt Orientierung und macht stark. Und ganz pragmatisch, weil wir in unseren Firmen direkt oder indirekt davon profitieren, wenn junge Leute sich für Technik, Naturwissenschaft und andere Wissensgebiete interessieren.

Wie kann man Menschen überzeugen, die Junior Uni zu unterstützen?

Putsch: Das beste ist, sich das mal anzusehen und mit den Beteiligten zu sprechen. Dann bekommt man einen Eindruck von den vielen wertvollen Aspekten.

Wenn Sie jung genug wären, an welchem Kurs würden Sie gern teilnehmen?

Putsch: Ich fände das Thema „Teilchenphysik“ spannend. Daran bin ich bisher immer gescheitert.

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