Sparkasse knüpft Filialnetz neu

Keine Schließungen, aber kürzere Öffnungszeiten. Beratung soll intensiviert werden.

Sparkasse knüpft Filialnetz neu
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Die Stadtsparkasse Wuppertal stellt zum 11. Juni die Öffnungszeiten ihrer 35 Filialen um. Während einige Geschäftsstellen in Zukunft nur noch an speziellen Wochentagen geöffnet sind, bietet die Sparkasse ihren Kunden im Gegenzug persönlich zu vereinbarende Termine in jeder Filiale nach Wunsch an. „Keine Filiale in Wuppertal wird geschlossen. Das ist uns ganz wichtig. Die Veränderungen sind kein Kostensenkungsprogramm“, sagt Gunther Wölfges, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Wuppertal.

Nach Angaben der Sparkasse lässt sich jeder Sparkassenkunde im Schnitt nur noch einmal pro Jahr in einer Filiale beraten oder nimmt dort Serviceangebote wahr. „Das Nutzverhalten hat sich gravierend verändert, wir haben inzwischen gut 100 000 Digitalkunden, die einen Großteil ihrer Geschäfte teilweise oder praktisch nur noch über das Internet abwickeln“, sagt Gunther Wölfges. 35,7 Millionen digitale Kontakte hat die Sparkasse im vergangenen Jahr registriert. 4,2 Millionen Kundenkontakte gab es über Geldautomaten.

In den Geschäftsräumen der Sparkasse — wie auch in denen der meisten anderen Sparkassen und Banken bundesweit — ist es wegen ausbleibender Spontanbesuche viel ruhiger geworden. In den vergangenen 20 Jahren ist bundesweit etwa ein Drittel der 38 000 Standorte geschlossen worden. Dieser Trend hat sich in den vergangenen Jahren beschleunigt. Die Stadtsparkasse Wuppertal will mit einem geänderten Filial-Konzept entgegensteuern.

Die Stadtsparkasse erhofft sich von der Umstellung einen effektiveren Einsatz des Personals. „Die Öffnungszeiten sind standortbezogen und orientieren sich am Bedarf der Kunden vor Ort“, sagt Vorstand Axel Jütz. „Wesentlicher Aspekt ist das persönliche Gespräch. Die Beratung über Geldanlagen ist für unsere Kunden sehr wichtig. Wir möchten, dass unsere Berater für diese Gespräche mehr Zeit haben, statt in Bereitschaft auf Kundschaft zu warten“, sagt Patrick Hahne, stellvertretendes Vorstandsmitglied. Dabei verschweigt der Sparkassenvorstand nicht, dass auf viele Mitarbeiter der städtischen Tochter Stadtsparkasse Ortswechsel zukommen werden. Die Kunden werden sich ab Juni an das eine oder andere neue Gesicht hinter dem Schalter gewöhnen müssen.

Die Haupt-Filialen Barmen, Cronenberg, Islandufer, Kipdorf, Langerfeld, Röttgen, Ronsdorf und Vohwinkel werden zum Beispiel montags, mittwochs und freitags von 9 bis 16 Uhr geöffnet sein sowie dienstags und donnerstags von 9 bis 18 Uhr. Weitere Filialen im Stadtgebiet mit geringerem Publikumsverkehr haben ab dem 11. Juni eingeschränkte Öffnungszeiten. So legen die Filialen Oberbarmen, Robert-Daum-Platz, Unterbarmen und Wichlinghausen an den fünf Werktagen jeweils eine Mittagspause von 12 bis 14 Uhr ein. Kleinere Filialen am Stadtrand wie zum Beispiel in Beyenburg und Dönberg sind zwar an allen Werktagen geöffnet, aber nur noch von 9 bis 12 Uhr beziehungsweise donnerstags zusätzlich von 14 bis 18 Uhr. „Es ist sichergestellt, dass in jedem der zehn Stadtbezirke immer eine Filiale offen ist“, sagt Wölfges. Vier Regionalleiter sind benannt worden: Susanne Schönrock (Region Elberfeld), Wolfgang Jarisch (Region Barmen), Carsten Steege (Region West) und Martin Platte (Region Ost).

Die Filiale Hammerstein bleibt wie einige andere dienstags, mittwochs und freitags ganz geschlossen. Hier verweist die Sparkasse auf die Nähe zur Filiale Vohwinkel. „Es steht dem Kunden offen, einen persönlichen Termin in der Filiale Hammerstein zu vereinbaren. Wir schließen dann auf und eine Tasse Kaffee wird es sicher auch geben“, sagt Patrick Hahne. Lediglich die Tage der Filiale Kipdorf sind gezählt. Im Herbst 2019 will die Stadtsparkasse eine neue Filiale im dann umgebauten Köbo-Haus beziehen, die die Geschäftsstelle am Kipdorf ersetzt.

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