Der Schutzschirm fürs Museum ist aufgespannt

Die gemeinnützige „Von der Heydt Museum gGmbh“ ermöglicht zugkräftige Ausstellungen und trägt das Risiko.

Wuppertal. In eine sichere Zukunft startet das Wuppertaler Museum dank der Gründung der gemeinnützigen Firma „Von der Heydt-Museum gGmbH“. Auf der gut besuchten Mitgliederversammlung des Kunst- und Museumsvereins, der ebenso involviert ist wie die Brennscheidt- und die Jackstädt-Stiftung, war eine Beschlussfassung nicht nötig: Zufriedene Zustimmung gab es nicht nur von Museumsdirektor Gerhard Finckh, sondern auch von Oberbürgermeister Peter Jung (CDU), der die Entscheidung für einen Glücksfall für Wuppertal hält und das Museum aus dem Korsett des städtischen Haushaltes befreit sieht. Die Stadt stehle sich jedoch nicht aus der Verantwortung und bleibe zuständig für Gebäude und Personal. Jung: „Wir können nur gemeinschaftlich.“

Der Vorstandssprecher des 1366 Mitglieder zählenden Kunst- und Museumsvereins, Joachim Schmidt-Hermesdorf, will mit der neuen gGmbH kostendeckende Ausstellungen ermöglichen: „Das Ganze steht und fällt mit einem attraktiven Ausstellungsprogramm.“

Daher birgt die nunmehr privatwirtschaftliche Lösung auch wirtschaftliches Risiko. Immerhin brachte die Bonnard-Ausstellung mit 55 299 Gästen weniger Besucher als erwartet, obwohl sie zur besten Ausstellung in NRW gewählt wurde. Dennoch konnte der Verein seine Einnahmen um 130 000 Euro steigern (Vermögen des Vorjahres: 2,36 Millionen Euro).

Gerhard Finckh stellte sein anspruchsvolles Ausstellungsprogramm vor, das mit der deutschen Erstausstellung des Impressionisten Alfred Sisley ab September einen weiteren Höhepunkt anvisiert. Neben wechselnden Ausstellungen aus Sammlungs-Bestand plant er für 2012 unter anderem eine Rekonstruktion der Berliner Galerie „Der Sturm“ und eine Peter Paul-Rubens-Schau. Die Kunsthalle Barmen thematisiert „Junge Kunst“ und eröffnet am 8. Mai mit der Ausstellung „Street Art“.

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