Geldsorgen beim Sommertanz: Junge Talente in Wartestellung

Das Projekt geht in diesem Jahr „nur“ als Sommercamp über die Bühne.

Wuppertal. Es wird keine Neuauflage geben: Der „Sommertanz“ fällt in diesem Jahr aus — zumindest in der gewohnten Form. Das Projekt, das für Jugendliche buchstäblich bewegend ist, hatte sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Sprungbrett für junge Talente entwickelt: In den Sommerferien konnten sich Nachwuchstänzer in der Börse drehen und wenden, wie es ihnen und internationalen Choreografen gefiel. Die Profis trainierten die Tänzer kostenlos — dies war möglich, weil das Land NRW das bergische Projekt maßgeblich gefördert hat.

Nun fehlt genau diese Unterstützung. „Aufgrund der Förderstatuten kann das Projekt ab 2011 nicht weiter aus Mitteln der Regionalen Kulturförderung finanziert werden“, erklärt Dagmar Beilmann, die den „Sommertanz“ in der Börse organisiert. Eben jene Mittel hätten in den vergangenen Jahren 50 Prozent der Kosten abgedeckt.

Neue Fördertöpfe konnten (noch) nicht erschlossen werden. „Wie allgemein bekannt ist, wird nach momentanem Kenntnisstand der Landeshaushalt 2011 frühestens im Juni beschlossen“, betont Beilmann. „Bis dahin befinden sich auch die alternativ angefragten Institutionen in der vorläufigen Haushaltsführung, in der nur Ausgaben getätigt werden dürfen, zu denen man rechtlich verpflichtet ist. Neue Projekte zählen nicht dazu.“

Aufgeben will die Projektleiterin deshalb aber noch lange nicht. Im Gegenteil: Es soll weiter getanzt werden — allerdings unter veränderten Vorzeichen. So präsentiert sich der „Sommertanz“ in diesem Jahr „in Form eines Alternativprojekts“, wie Beilmann ankündigt. Außerdem bemühe sich das Team intensiv um eine Neuauflage im Jahr 2012.

Bis dahin gilt: Die Alternative ist ein Sommercamp. Mit einer Auswahl besonders begabter ehemaliger „Sommertänzer“ soll diesmal innerhalb von drei Wochen eine abendfüllende Choreographie erarbeitet werden. Die Richtung gibt eine neue Doppelspitze vor, die jedoch aus keinen Unbekannten besteht: Nadja Varga und Sebastian Schulz übernehmen die künstlerische Leitung im Sommercamp.

Auf dem Tanzparkett schließt sich somit ein Kreis — schließlich hat sich das Team das Ziel gesetzt, jungen Talenten den Sprung auf die Profi-Bühne zu erleichtern. Sebastian Schulz kann also — als ehemaliger „Sommertänzer“ — als Paradebeispiel gelten. Auch Nadja Varga, die bisherige Co-Leiterin, ist mit dem Projekt bestens vertraut.

Gemeinsam wollen sie nun die künstlerischen Weichen für neue bewegende Programme stellen — während Dagmar Beilmann den Tanz um die Fördertöpfe wagt.

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