Vohwinkel BV gibt 20 000 Euro für Trassenzugang

Vohwinkel. · Das Geld soll Planungen und Fördermittel für behindertengerechten Zuweg ermöglichen.

 Jürgen Müller (Siedler), Georg Schroeder (FDP), Heiner Fragemann (SPD) und Nicole Hundrieser (Siedler) wollen den Zugang zur Trasse verbessern.

Jürgen Müller (Siedler), Georg Schroeder (FDP), Heiner Fragemann (SPD) und Nicole Hundrieser (Siedler) wollen den Zugang zur Trasse verbessern.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Seit Jahren steht sie ganz oben auf der Wunschliste der Lüntenbecker. Eine barrierefreie Anbindung zur Nordbahntrasse. Denn gehbehinderte und ältere Menschen haben es nach wie vor schwer, die Trasse zu erreichen, obwohl diese direkt an der Siedlung vorbeiführt. Grund ist die schmale und relativ steile Verbindung ab der Straße Tescher Busch. Einzige Alternative bleibt ein von der oberen Industriestraße abzweigender Schotterweg. Mit Rollator ist aber auch der kaum zu nehmen.

Ein behindertengerechter Zugang könnte diese Probleme lösen und wird von Bürgern und Politik schon lange gefordert. Zwischenzeitlich wurde das Projekt in die aktuelle Haushaltsplanung aufgenommen, aufgrund der strikten Vorgaben der Kommunalaufsicht aber wieder gestrichen. Durch eine kräftige Finanzspritze der Vohwinkeler Bezirksvertretung kommt jetzt Bewegung in das Thema. Das Stadtteilgremium stellt 20 000 Euro für die Erstellung einer professionellen Planung zur Verfügung. Das Geld stammt aus der Aufwands- und Unterhaltungspauschale des Gemeindefinanzierungsgesetzes (GFG).

Fördermittel gibt es nur
mit guter Planung

„Ohne eine vernünftige Planung haben wir keine Chance auf Fördermittel“, erläutert Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD). Diese sei für eine erfolgreiche Finanzierung unerlässlich. Immerhin schätzt die Stadt die Kosten für einen behindertengerechten Zugang auf 150 000 bis 200 000 Euro. Eine Variante sieht etwa eine Verbreiterung des vorhandenen Wegs und den Bau von Serpentinen mit geringer Steigung vor. „Eine genaue Planung wird über die konkrete Umsetzung Aufschluss geben und schafft endlich eine mittelfristige Perspektive“, betont Heiner Fragemann. Er geht davon aus, dass noch in diesem Jahr ein Planungsbüro beauftragt werden könnte. Im besten Fall sei dann im nächsten Jahr das Einwerben von Fördergeld möglich und ein Baubeginn in 2022. Zum Zeitplan will sich die Stadt allerdings nicht äußern. „Die Finanzierung der Planung ist eine gute Nachricht, aber die Dauer des Verfahrens können wir noch nicht abschätzen“, sagt Sprecherin Ulrike Schmidt-Keßler.

Gleichwohl ist die Entwicklung für die Bewohner der Lüntenbeck ein Silberstreif am Horizont. „So wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen“, sagt Anwohnerin Nicole Hundrieser. Für Menschen mit Rollator, aber auch Eltern mit Kinderwagen sei der Weg zur Trasse beschwerlich.

Ein Problem sei auch, dass Radfahrer auf dem Fußweg nicht absteigen. „Da hält sich niemand dran und es wird auf der abschüssigen Strecke gern sehr schnell gefahren“, berichtet die Nachbarin. Gerade ältere Menschen würden den Verbindungsweg deshalb meiden. Dieses Problem sieht auch Siedlungsvorsitzender Jürgen Müller. Er begrüßt ausdrücklich die Initiative der Bezirksvertretung und kritisiert, dass der Zugang nicht längst realisiert wurde. „Die Stadt hat es immer wieder versäumt, Fördergelder zu beantragen“, so Müller. „Mit den Mitteln könne der kommunale Beitrag um 90 Prozent vermindert werden“, schätzt er. Doch laut Stadt seien die finanziellen Spielräume eng. „Da aufgrund der strikten Vorgaben der Kommunalaufsicht nur bedingt Finanzmittel zur Verfügung stehen, ist die Verwaltung gezwungen, Prioritäten zu setzen“, heißt es in einem Schreiben von Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) an die Siedlung.

Mit der Anschubfinanzierung der Bezirksvertretung möchten die Politiker jetzt zumindest die erste Hürde des Projekts nehmen. Vom Tisch ist derweil der geplante Bau einer Aussichtsplattform im Bereich der Trasse an der Lüntenbeck. Laut Stadt befinden sich bereits drei große Rastplätze in Reichweite. Die Suche nach einem geeigneten Standort für eine Plattform sei aus Gründen des Landschaftsschutzes schwierig.

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