Sanierung Der Bahnhof Vohwinkel wird modernisiert

Vohwinkel. · Die Bahnsteige werden behindertengerecht umgebaut. Der Anschluss für den RRX kommt. Aufzug soll Ende Juli wieder fahren.

 Am Bahnhof Vohwinkel wird gearbeitet. Die Gleise 1 bis 4 sollen behinderten gerecht werden.

Am Bahnhof Vohwinkel wird gearbeitet. Die Gleise 1 bis 4 sollen behinderten gerecht werden.

Foto: Günter Monschau

Gefordert wurde die Maßnahme am Vohwinkeler Bahnhof schon mehrfach, jetzt hat endlich die Umsetzung begonnen. Mit umfangreichen Arbeiten sollen die Bahnsteige von Gleis 1 bis 4 behindertengerecht umgebaut werden.

Das Projekt läuft seit einigen Wochen.An Gleis 1 und 2 wurden bereits neue Rand- und Pflastersteine verbaut sowie taktile Elemente für Sehbehinderte angebracht. Auch der ehemalige Lastenaufzug ist verfüllt und die abgesperrte Fläche begradigt. Für einen Anschluss des Rhein-Ruhr-Express (RRX) ist laut Bahn noch eine Verlängerung der Bahnsteige 3 und 4 notwendig. Beeinträchtigungen des Zugverkehrs seien wegen der Arbeiten nicht zu erwarten. Kern der Baumaßnahme ist der von der Bahn angekündigte Einbau von Aufzügen an den derzeit nicht barrierefrei zugänglichen Ferngleisen.

Die Aufzüge zu den Ferngleisen werden lange erwartet

„Darauf warten wir schon lange und wir begrüßen das ausdrücklich“, sagt der Sprecher der Bürgerbahnhof-Initiative Uli Kopka. Die Aufzüge seien schon mehrfach versprochen, aber nie umgesetzt worden. „Wir hoffen sehr, dass es diesmal klappt“, so Kopka. Wann der Einbau genau erfolgen wird, ist bisher aber offen. Die gesamten Arbeiten sollen in den nächsten zwei Jahren fertig werden. Bisher gibt es lediglich einen barrierefreien Zugang zu den S-Bahn-Gleisen sowie zu den Gleisen 11, 12 und zur Nathrather Straße.

Der Aufzug zur Nathrather Straße ist ständig defekt

Der dortige Aufzug bleibt allerdings ein Ärgernis, ist immer wieder defekt. Auch im Moment kann die Anlage nicht mehr genutzt werden und ist seit mehreren Monaten außer Betrieb. In der letzten Sitzung der Vohwinkeler Bezirksvertretung äußerten die Politiker an der Situation Kritik. „So kann es nicht weitergehen“, findet Moritz Iseke von der CDU-Fraktion. Die Bezirksvertretung kündigte an, ein gemeinsames Schreiben an die Deutsche Bahn zu senden und darin Abhilfe zu fordern. Das Unternehmen verweist dagegen auf Probleme durch Vandalismus. „Im April wurde die Tür des Aufzugs zerstört“, sagt ein Bahnsprecher. Ein entsprechendes Ersatzteil sei bestellt worden, die Lieferung dauere aber zwölf Wochen. Zusammen mit Einbau und Abnahme könne der Aufzug laut Bahn voraussichtlich Ende Juli wieder fahren.

Pendler müssen so lange die Treppe benutzen. Für Menschen mit Behinderung ist es aber eine kaum bis gar nicht zu bewältigende Aufgabe, die über 60 Stufen zur Nathrather Straße zu erklimmen. So geht es auch Fahrgästen mit Rollator, schwerem Gepäck oder Kinderwagen. Die Ausweichstrecke über die Bahnstraße bis zur Nathrather Straße bedeutet einen erheblichen Umweg, zumal es stetig bergauf geht. Immerhin gibt es jetzt eine zeitliche Perspektive für den Aufzug. Die Bahn verweist auf ihren Mobilitätsservice für Menschen mit Behinderung: [email protected].

Noch völlig ungeklärt ist der Bau einer Rampe für einen direkten barrierefreien Zugang vom Bahnhof zur Nordbahntrasse. Die Bahn sieht sich dafür nur teilweise zuständig, möchte die Kosten nicht allein übernehmen. Wer die Treppe zum Park-and-Ride-Platz und damit zur Trassenverbindung etwa mit einem schweren E-Bike nicht bewältigen kann, braucht einen guten Orientierungssinn. Der 700 Meter lange Umweg führt vom Bahnhof über den Vorplatz, die Bahnstraße, den Stationsgarten und den Park-and-Ride-Platz.

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