Aus für zwei Traditionspartys im Tal

Eingespart: Nach 30 Jahren wird die Tradition des Allchemistenballs an der Uni begraben. Auch die Zweistein-Show ist bald Geschichte.

Wuppertal. Wenn es in Wuppertal Karnevals-Veranstaltungen mit Tradition gab und gibt, dann gehörte der Allchemistenball in der Uni-Mensa unbedingt dazu. Live-Musik und Club-Atmosphäre ließen das akademische Narrenvolk - und nicht nur das - seit den 1970er Jahren in Scharen auf den Grifflenberg kommen und bis vier Uhr morgens durchfeiern. Nun ist Schluss damit. Das Hochschulsozialwerk, das seit rund 20 Jahren den Allchemistenball verantwortet, stellt die Traditionsveranstaltung ersatzlos ein. "Die Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen, aber es lohnt sich einfach nicht mehr", sagte der Geschäftsführer des Hochschul-Sozialwerkes, Fritz Berger am Montag. Das Ende des Traditions-Balls wurde bereits eingeleitet, als der Ball wegen der Mensa-Modernisierung 2005/2006 ausfallen musste. Danach schaffte das Studentenwerk irgendwie den Anschluss nicht mehr. Nicht zuletzt trug die Uni eigene Event-Konkurrenz mit dazu bei, dass die Besucherzahlen kontinuierlich nach unten gingen. Vor allem die privat organisierte Party "Im Zeichen des Löwen" schickte sich an, zum Fetenknaller der Uni zu werden. Deren Macher mühten sich 2007 noch einmal mit dem Allchemistenball ab, winkten für 2008 aber ab. Laut Berger war auch das Hochschulsozialwerk nicht mehr bereit, die kostspielige Veranstaltung noch einmal zu stemmen.

Allchemistenball folgt dicht auf Löwen-Party

"Teure Live-Bands ziehen nicht mehr so, wie sie es früher einmal taten", bilanziert Berger, der beim letzten Allchemistenball gerade noch 1400 bis 1500 Besucher zählte - mindestens 400 zu wenig, damit die Rechnung aufgeht. Außerdem ist für die Partyplanung die zeitliche Nähe von Löwen-Party und Allchemistenball mehr als unglücklich. "Auch der Student kann sein Geld nur einmal ausgeben", so Berger.

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