Späte Reue nach Verfolgungsjagd

Wie ein Verkehrssünder zu einer Dienstwaffe kam und ein Großaufgebot der Polizei in Atem hielt.

<strong>Wuppertal. Die Sünderkartei eines 31Jahre alten Wuppertalers ist längst prall gefüllt. Der Mann, der seit Jahren am Rand von Ronsdorf wohnt, ist allein im vergangenen Jahr dreimal aufgefallen, weil er sich hinter das Lenkrad eines Autos gesetzt hatte, ohne im Besitz eines Führerscheins zu sein. Auch wegen Körperverletzung ist der Mann, der als Hausmeister in Bochum tätig sein soll, bereits aktenkundig. Am Wochenende hielt er erneut die Polizei in Atem - mehr als zwölfStunden lang.

Kavalierstart ist der Auslöser für den Großeinsatz der Polizei

Es begann in der Nacht zum Samstag mit einem Kavalierstart ganz in der Nähe der Polizei-Bezirksdienststelle an der Erbschlöer Straße in Ronsdorf. Die quietschenden Reifen und die anschließende Hochgeschwindigkeitsfahrt eines silberfarbenen Chrysler Cherokee Geländewagens mit Göppinger Kennzeichen fiel prompt einer Polizeistreife auf. Die fuhr dem Temposünder hinterher.

Die Jagd ging über die Straße In der Krim, die Kurfürstenstraße bis zur Staubenthaler Straße. Beim Einbiegen in die Parkstraße geriet der Cherokee ins Schleudern, landete auf dem Grünstreifen - mit abgewürgtem Motor. Eigentlich hätte dort um 1 Uhr alles zu Ende sein können. Doch der Mann im Geländewagen reagierte nicht auf die Ansprache der beiden 27 und 28 Jahre alten Polizeibeamten. Was im Wagen passierte, war ebenfalls nicht zu sehen.

Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass es sich bei dem Flüchtigen um jenen einschlägig bekannten Verkehrssünder aus Ronsdorf handelt. Vor der Wohnung des 31-Jährigen an der Wolfskuhle ging noch in der Nacht ein Spezialeinsatzkommando in Stellung. Doch der Mann war nicht zu Hause.

Stattdessen meldete sich Samstagmittag sein Anwalt bei der Polizei. Die Dienstwaffe liege an der Düsseldorfer Straße. Dort - hinter Müllcontainern an der Brücke der Nordbahntrasse - fand sich die Pistole wieder.

Vorwürfe Der 31 Jahre alte Wuppertaler sieht sich einer Fülle von Vorwürfen gegenüber. Ermittelt wird unter anderem wegen Fahrerflucht, Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

Geliehen Der Wagen, mit dem der Mann Samstagnacht in Ronsdorf unterwegs war, soll auf die Eltern des Wuppertalers zugelassen sein. Die haben mit der Sache offenbar nichts zu tun.

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