20 Zentimeter: Schneeberge legen Wuppertal lahm

Dieser Winter 2010 erinnert immer mehr an seinen Vorgänger: Nicht nur der Verkehr bricht unter der Schneelast zusammen.

Wuppertal. Der Neuschnee fiel zunächst langsam, dafür aber gewaltig: Bis zu 20 Zentimeter wurden im Bergischen Land am Wochenende erwartet. Ab Sonntag früh lief in weiten Teilen des Stadtgebiets angesichts des nassen und damit schweren Schnees gar nichts mehr - und spätestens beim Wegschieben der Schneemassen gefror so manches Lächeln.

Im Großen hieß das: Dauereinsatz für den städtischen Winterdienst, während die Stadtwerke ihren Busbetrieb am Sonntagmorgen bereits nach etwa 30 Minuten einstellen mussten, wie WSW-Sprecher Holger Stephan auf WZ-Nachfrage berichtet: Alle Busse wurden angewiesen, entweder anzuhalten oder aber sofort ins Depot zurückzukehren. "Sobald es irgendwie geht, fahren wir wieder", erklärte Stephan am Nachmittag. Gegen 16 Uhr dann ein neuer Anlauf - zunächst mit acht einfachen Bussen auf den Verkehrsachsen Carnaper, Uellendahler und Schönebecker Straße, während auf den verschneiten Südhöhen auch am Nachmittag gar nichts ging.

Während sich an den Straßenrändern die Schneeberge wie im vergangenen Winter türmten und auch in den nächsten Tagen mit massiven Problemen im Linien- und Versorgungsverkehr zu rechnen ist, war auch eine Fahrt über die Autobahn riskant: Auf der A 1 kam es vor dem Kreuz Nord zu kilometerlangen Staus, und auf der A46 blieb es nachmittags bei einer frei geräumten Fahrspur quer durch die Großbaustellen mit ihren ohnehin engen und zum Teil verschwenkten Fahrspuren. Dennoch verhielten sich die meisten Fahrer angesichts glatter Straßen und immer neuer Schneemassen besonnen. Die Zahl der Unfälle blieb vergleichsweise überschaubar: Sieben zählte die Polizei Wuppertal am Samstag, am Sonntag kamen bis 17.30 Uhr weitere 16 hinzu. Bei einem Unfall auf der Friedrich-Ebert-Straße wurde eine Person leicht verletzt. Mehr als die Unfälle beschäftigten die Einsatzkräfte die Bäume, die unter der Schneelast umgestürzt waren. Mehrere Straßen mussten deshalb gesperrt werden.

Schlechte Nachricht auch für den zweiten Wuppertaler Nikolauszug. Das Pony, auf dem der Nikolaus reiten sollte, saß in Remscheid fest.

Und unklar ist auch, ob und wie viele Schüler am Montag den Weg zur Schule antreten. Wie immer bei solchen Wetterlagen, steht es den Eltern frei, das Kind zu schicken. Halten sie den Weg für zu gefährlich, können sie ihr Kind zu Hause lassen. Inwieweit Busse und Bahnen zum Start des Berufsverkehrs zur Verfügung stehen, blieb am Abend noch offen: Vor Betriebsbeginn der Schwebebahn wird - wie üblich - ein Testzug ohne Passagiere auf die Strecke geschickt, der die Fahrschiene gleichzeitig auch vom Schnee befreit.

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