Politik Wie Düsseldorf vermarktet wird

Düsseldorf · Neue Führungen geplant, Offensive für mehr Kongresse. Und es soll für die New Altstadt geworben werden.

 Für ein neues Bild der Altstadt soll geworben werden.

Für ein neues Bild der Altstadt soll geworben werden.

Foto: Michaelis, Judith (JM)

Frank Schrader ist vor drei Jahren angetreten, die Stadt Düsseldorf als Marke zu stärken. Mit seinem Geschäftsführer-Kollegen Ole Friedrich trat er am Dienstag zu einer Art Leistungsschau der Düsseldorf Tourismus GmbH und der Düsseldorf Marketing GmbH vor den Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Tourismus. Die Schwerpunkte in der Übersicht.


Zielgruppen Die touristischen Potenziale der Stadt sollen besser genutzt werden, indem definiert wird, was Besucher in Düsseldorf vor allem unternehmen wollen. Die Analyse hat nun vier Zielgruppen hervorgebracht: Kulinarik, Shopping, Kunst und Kultur sowie New Altstadt. Zu letzterem Punkt erklärt Schrader, dass es hierbei eben nicht um „mehr Sauftourismus und Junggesellenabschiede“ gehe, sondern um das Angebot von kleinen Bars und Craftbeer. Zwei Kampagnen werden vorbereitet, im April soll die zur Kulinarik starten, im Herbst die zum Oberthema Shopping, die vor allem auf „ein qualitativ hochwertiges Angebot“ und das „Einkaufserlebnis in Gänze“ abheben soll, wie Friedrich sagt.

Entsprechend dieser Erkenntnisse über die wichtigsten Motivationen der Düsseldorf-Besucher ist „Fashion & Shopping“ nun zum dritten touristischen Kernthema neben Medizin-Tourismus und Kulturmarketing geworden. Im Fokus dabei nach den deutschen Besuchern, die 60 Prozent der Touristen ausmachen, Arabische Golfstaaten und China. Vor allem in letztgenanntem Land hat die städtische Marketingtochter über Online-Kampagnen Werbung geschaltet.

Fam-Trips Was sich laut Friedrich als Werbestrategie auszahle, seien so genannte Fam-Trips. Hierbei werden Veranstalter von Reisen und Events oder Autoren zu bestimmten Themen in die Stadt eingeladen, um sie kennenzulernen. Sie berichten wiederum von ihren Aufenthalten.

Führungen Ein wichtiger neuer Ansatz sind Themen-Führungen. Die Zahl der verkauften Tickets stieg 2018 um mehr als 50 Prozent, von 6316 auf 9607. Der Nettoumsatz wuchs sogar um 70 Prozent, von 59 116 auf 100 342. Und das Angebot soll aufgestockt werden, zum Beispiel mit Touren zum „grünen Düsseldorf“ und zu Musik.

Hotelpakte Sehr zufrieden zeigt sich Friedrich mit den steigenden Umsätzen bei Hotelpaketen. Bei der Beauty ging es von 2016 bis 2018 von 15 000 auf 17 400 hoch, bei der boot von 4300 auf 11 500. Bei der Top-Hair gibt es allerdings einen Knick, stieg die Zahl zunächst von 30 400 auf 70 107, fiel sie im vergangenen Jahr auf 57 000.


Kongresse Ein besonderes Pfund, mit dem man nun wuchern wolle, ist laut Schrader der Vorzug der Congress-Stadt, unter anderem, weil diese Besucher mit knapp 500 Euro pro Tag besonders viel Geld ausgeben würden. Hierzu sind die Chefs der wichtigsten Vermittler solcher Veranstaltungen eingeladen worden. Bei einer Tour durch die Stadt sollten die Entscheider von den Vorzügen Düsseldorfs und dem Kongress-Standort überzeugt werden. Das Problem laut Schrader: „Düsseldorf war dort gar nicht auf dem Schirm.“ Das hat sich nun etwa bei Nicola McGrane von Conference Partners International geändert. In einem Videomitschnitt lobt sie in den höchsten Tönen die Professionalität der Abwicklung, die Infrastruktur sowie auch die grüne Lage des Messe sowie die Wärme der Menschen in der Stadt. Erste Anfragen haben die Stadt laut Schrader erreicht, allerdings müsse man sich gedulden, da mit einer Umsetzung nicht vor 2022 zu rechnen sei.

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