Und plötzlich geht was

Wenn es um die Digitalisierung der Schulen geht, scheint Krefeld immer nur hinterher zu laufen. Die Zahlen sind ernüchternd: Lediglich vier von 67 Standorten verfügen über eine moderne Elektroinstallation, die eine schnelle Verteilung der Daten im Gebäude ermöglicht.

 Kommentar Rolf Eckers

Kommentar Rolf Eckers

Foto: NN

Von den 13 Millionen Euro, die für Krefeld aus dem Digitalpakt zur Verfügung stehen, wurden die ersten 5,1 Millionen Euro erst Ende August beantragt, weil die umfangreichen Vorarbeiten viel Zeit in Anspruch genommen haben.

Vom Ziel, jeden Schulstandort mit mindestens einem Gigabit pro Sekunde zu versorgen, ist die Stadt weit entfernt. Eine erste Ausschreibung lief ins Leere, weil es keine passenden Angebote gab. Ein Nachweis für eine clevere Ausschreibung ist das sicher nicht. Jetzt heißt es, Gigabit-Anschlüsse für die Schulen könnten frühestens im Jahr 2023 erfolgen. Nicht zu fassen. Damit Schüler und Lehrer nicht so lange warten müssen, will Krefeld jetzt ohne Fördermittel auf eigene Kosten für schnelles Internet sorgen. Wie teuer das wird und wann das machbar ist, weiß aber noch niemand.

In dieses digitale Desaster passt die Nachricht, dass das Berufskolleg Uerdingen über einen Glasfaser-Anschluss verfügt, den die Stadt aber nicht nutzt. Zu teuer. So hieß es bisher. Jetzt will der Oberbürgermeister schnell Verträge machen. In der Sache liegt er richtig, aber der Zeitpunkt rechtfertigt die These, dass mit dem Geld der Steuerzahler Wahlgeschenke verteilt werden.

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