Haßlinghausen: Geburtstag an Heiligabend – Fluch oder Segen?

Susanne Beyer aus Haßlinghausen wurde am Mittwoch vor 30Jahren geboren und fühlt sich als Glückskind – trotz „Terminkollision“.

Haßlinghausen. Geboren am 24.Dezember - wenn Susanne Beyer ihr Geburtsdatum nennt, gibt es gegensätzliche Reaktionen. "Ältere Menschen freuen sich meist wahnsinnig", berichtet sie. "Wie schön, ein Christkind.” Von Jüngeren hört sie meistens: "So etwas Blödes, da kannst du gar nicht richtig Geburtstag feiern."

Ein Zwiespalt, in dem alle "Christkinder” leben. Für Susanne Beyer allerdings kein Problem. "Ich habe das eigentlich das ganze Leben lang als positiv erlebt und fühle mich als Glückskind”, sagt die Neu-Haßlinghauserin.

"Meine Eltern haben das immer fein getrennt, als ich noch klein war. Morgens haben wir Geburtstag gefeiert und oft Freunde eingeladen. Abends haben wir ganz klassisch die Heilige Nacht gefeiert."

Inzwischen sei das schwieriger geworden. Gerade an diesen Mittwoch ist das nicht so einfach, denn Susanne Beyer wird 30 Jahre alt. "Das werde ich mit Freunden am Sonntag nachfeiern. So etwas nimmt man ungern mit ins neue Jahr."

Am Mittwoch wird normal mit ihrem Lebensgefährten Stefan Steinke und den Eltern der beiden in Haßlinghausen gefeiert. Stefan Steinke schmunzelt, als es um Geschenke geht. Zu kurz gekommen sei seine Liebste noch nicht, weil Weihnachten und Geburtstag auf einen Tag fallen.

"Da muss man sich was Größeres einfallen lassen. Oft ist das eine kleine Reise." Dabei muss er an Heilig Abend auf Norderney denken, als Tischnachbarn im Restaurant sich verwundert umdrehten, als er und die Eltern Susanne Beyer ein Geburtagsständchen brachten.

Weiterer Vorteil: Sie hat immer in den Ferien Geburtstag und erlebt das als Lehrerin ganz bewusst. Ihr Beruf hat die gebürtige Wanne-Eickelerin nach Haßlinghausen geführt. Nach dem Referendariat unterrichtet sie seit Frühjahr am Reichenbach-Gymnasium in Ennepetal.

"Sprockhövel kannten wir vorher nur vom Autobahnschild und haben noch im Spaß gesagt, hier wollen wir mal wohnen”, berichtet Stefan Steinke. Die Hügellandschaft finden beide toll. Die Fahrradtrasse und die Elfringhauser Schweiz haben sie auch schon erkundet.

Hinzu komme die verkehrsgünstige Lage, denn Stefan Steinke arbeitet als Ingenieur in Velbert. Doch an Arbeit ist heute erst einmal kein Gedanke. Da wird klassisch Weihnachten gefeiert.

"Ich bin christlich erzogen, und in der Weihnachtszeit las meine Mutter die biblische Geschichte abends am Bett." Susanne Beyer stockt. "Ach ja - habe ich eigentlich schon erwähnt, dass meine Mutter Maria heißt?"

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