Beim musikalischen Zusammentreffen in der evangelischen Kirche wurde in fast jedem Lied die "Sehnsucht" besungen. Mal waren es "Wind und Wellen", die den wackeren Seefahrer hinaus locken, mal ferne und als paradiesisch beschriebene Länder wie Bali, Madagaskar oder Hawaii, die magisch anziehen. Unter dem Titel "Weihnachten auf See" hatte Chorleiter Vladislav Movtschan das Programm zusammengestellt.

Nachdem Marcelline Behle das Gedicht "An Weihnachten wieder mal allein" vorgetragen hatte, kamen die "blauen Jungs" und ihre einzige Sängerin, Christine Probst, zum Zug. Alle waren in festliche weiße Bluse mit blauem Matrosenkragen gekleidet.

Bei "Wind und Wellen", "Weihnachten auf See" und "Weiße Weihnacht am Meer" fühlte sich mancher Zuhörer in alte Zeiten der christlichen Seefahrt zurückversetzt. Allerdings befassten sich die Shantys nicht allein mit weihnachtlichem Liedgut. Klar, dass Klassiker wie "La Paloma", spätestens seit Hans Albers Interpretation im Film "Große Freiheit Nr. 7" unsterblich, nicht fehlen durften.

Die Zuhörer in der bis zum letzten Emporenplatz belegten Kirche bekamen, was sie erwarteten - und sogar noch ein bisschen mehr. Abschiedslieder wie "Gelbe Rose" und "Vaya con Dios" erklangen ebenso stimmungsfroh wie "Auf einem Seemannsgrab".

Einer der schönsten Momente war der Instrumentalauftritt Vladislav Movtschans am Akkordeon mit Landsmann Ilja Babayan, der abwechselnd Saxophon und Klarinette spielte. Voll Melancholie erklangen die zartbitter-süßen Melodien aus ihrer russischen Heimat.

Sehnsucht, dass es den Zuhörern regelrecht warm ums Herz wurde - womit der Kreis zu den Shanties geschlossen war. Begeistert wurde nach jedem Stück geklatscht und nicht nur ein frohes Fest gewünscht, sondern gleich noch alles Gute für das neue Jahr. 2009 feiert der Shanty-Chor Hasslinghausen seinen zehnten Geburtstag.