Dieser Theaterspaß ist ein Ferien-Renner

Jugendzentrum: Die Theaterwoche in Haßlinghausen ist komplett ausgebucht. Fünf Tage wurde geprobt, Freitag ist die Aufführung.

Haßlinghausen. Es wird ganz still im Raum. Alle scheinen verschwunden, nur ein leises Atmen ist zu hören. Da springt ein blondes Mädchen auf einem Besen aus einer Ecke heraus. "Man ist das wieder eine langweilige Nacht - nichts los hier" sagt sie frech.

Lena (8) spielt heute die kecke Hexe mit dem ulkigen Namen "Keine Ahnung" - zumindest probt sie fleißig, damit heute Nachmittag auch alles gelingt und sie perfekt in ihre Rolle schlüpfen kann. Dann wird sie mit 29 weiteren Kindern präsentieren, was sie während der Theater-Workshop-Woche "So ein Theater" im Jugendzentrum Haßlinghausen gelernt hat.

Vom Jugendamt ausgerichtet, war das Angebot auch dieses Jahr wieder vollkommen überbucht: "Die Teilnehmerzahl ist von Jahr zu Jahr gestiegen. Das Angebot ist bei Jungen wie Mädchen sehr beliebt", sagt Alexander Gladbach-Krause, der den Workshop begleitet und auch sonst die Leitung des Kinderbereichs im Jungendzentrum zusammen mit Karin Kinder leitet.

Aus den Teilnehmern wurden vier Kleingruppen gebildet, die heute unterschiedliche Stücke - auch Schneewittchen - auf die Bühne bringen. Darunter das selbstentwickelte Stück "Die Hexe Keine Ahnung", das an die Geschichte der "Kleinen Hexe Toscanella" angelehnt ist. "Wir haben die Haupthandlung übernommen. Die Dialoge wurden von den Kindern selbst geschrieben", erklärt Karin Kinder.

Den Nachtflug hat Lena gut gemeistert, jetzt wartet auf sie und ihre Mitstreiter eine neue, schwierige Aufgabe: der Umgang mit den Mikros. Matilda (11) lacht - so komisch hört sich ihre Stimme an, wenn sie in die schwarz-silberne Kugel spricht. Bennet (9), der zwei Rollen ausfüllen wird, weiß, warum die Theaterwoche lohnenswert ist: "Es macht riesigen Spaß und wir bekommen schöne Kostüme."

Die schönen Kostüme werden ein Stockwerk tiefer hergestellt. Dort ist die Gruppe für die Requisiten kreativ. Unter anderem werden Wälder auf Pappwände gemalt und ein Hexenfeuerturm erstellt. In den Räumen nebenan geht es schwungvoll zu: Dort werden gerade wichtige Schritte eingeübt, denn die Gruppe wird ein orientalisches Märchen aufführen und da dürfen traditionelle Bauchtänze nicht fehlen. "Hey ho, hey ho, wir sind vergnügt und froh" tönt es durch einen langen, hellen Flur. Jetzt fehlt nur noch der Feinschliff", sagt Gruppen-Leiterin Nadine Wupper. Ob der gelingt? Heute gilt es.

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