Hiddinghausen: Kommando zurück: Wittener Straße wird nicht 2010 saniert

Geld für die lange überfällige Sanierung sollte eigentlich aus dem Sonderprogramm für Frostschäden fließen. Doch jetzt sagt der Landesbetrieb: Das war nichts.

Hiddinghausen. Die Sanierung von Sprockhövels übelster Schlaglochpiste, der Wittener Straße in der Ortsdurchfahrt Hiddinghausen, wird nun doch ein weiteres Jahr auf die lange Bank geschoben.

Tiefes Aufatmen gab es noch im Frühjahr bei Bevölkerung und Politik in Hiddinghausen, als der Landesbetrieb Straßenbau in Hagen ankündigte, man werde aus vom Land aufgrund der massiven Frostschäden zusätzlich versprochenen Mittel nun doch zumindest einen Teil der "Marterstrecke" zwischen Hiddinghausen und Witten - die L525 - abzweigen können. Konkret vorgesehen waren die Ortsdurchfahrt Hiddinghausen und ein Abschnitt in Bommersholz. Doch nun heißt es: Kommando zurück.

"Das war wohl nichts, wir haben kein Geld mehr bekommen und können das aus eigenen Mitteln nicht stemmen", sagte jetzt Michael Overmeyer, Pressesprecher der Niederlassung Südwestfalen beim Landesbetrieb auf Anfrage der WZ.

Zuletzt hatte es noch geheißen: "Wir rechnen täglich mit dem Zuteilungsbescheid." Deshalb hat das städtische Tiefbauamt auch Kanalbaumaßnahmen an der Wittener Straße im Bereich im Hölken vorgezogen, um die noch für dieses Jahr avisierte Straßensanierung in keinem Fall zu behindern.

"Wir wissen ja, dass das ein sensibles Thema ist, deshalb haben wir unser Vorhaben extra geteilt und die eigentlich im gleichen Zug notwendige Sanierung des Regenwasserkanals im Hölken in einen späteren zweiten Bauabschnitt gesteckt", sagte Tiefbauamtsleiter Willi Schäfers. Er selbst war bis Dienstag aus Hagen noch nicht informiert worden, dass es 2010 nichts mehr wird.

"Das wäre ein dickes Ding. Ich war ja noch ständig mit den Herren im Gespräch und die haben mir immer versichert, es kann sich nur noch um Tage handeln", wundert sich Schäfers.

Tiefbauamtsleiter Willi Schäfers war aus Hagen bisher immer vertröstet worden, das Geld für die L525 werde täglich erwartet.

Das Tiefbauamt ist mit seinen Arbeiten an der Wittener Straße inzwischen so gut wie fertig und dementsprechend "bedient". Dabei waren noch im Juni Sprockhövels Bürgermeister Klaus Walterscheid und seine Wittener Amtskollegin dafür auf die Straße gegangen, dass das Land im Frühjahr vom damaligen Verkehrsminister Lutz Lienenkämper in Aussicht gestellte Gelder (falls die Mittel aus dem Frostschutzprogramm nicht reichen sollten) endlich locker machen soll.

So verweist man jetzt auch beim Landesbetrieb auf Düsseldorf, wo inzwischen ein Regierungswechsel stattgefunden hat. "Unsere Niederlassungen haben auf die Äußerung von Herrn Lienenkämper hin zusätzliche Maßnahmen angemeldet, dazu gehörte auch die L525" sagt Bernhard Meier, Sprecher der Hauptstelle des Landesbetriebs in Gelsenkirchen.

Er räumte allerdings auch ein, dass der Topf für Unterhaltungsmaßnahmen in diesem Jahr mit 73 Millionen Euro bereits um 40 Prozent besser gefüllt gewesen sei als 2009. "Aber wir haben eben viele Landestraßen, die in einem katastrophalen Zustand sind."

In der Niederlassung Hagen bereitet man derzeit die Ausschreibung für die L525 vor, um gleich startklar zu sein - falls 2011 das Geld für die L525 da ist.

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