Chorgemeinschaft Sprockhövel kämpft ums Überleben

Mit einem Schreiben an 1500 Haushalte lädt die Chorgemeinschaft zm Themenabend ein, um über die Zukunft zu sprechen.

Chorgemeinschaft Sprockhövel kämpft ums Überleben
Foto: Archiv

Sprockhövel. Abwarten und die Hände in den Schoß legen — nein, das will die Chorgemeinschaft Sprockhövel ganz sicher nicht. Aus diesem Grund wendet sie sich jetzt mit einem Schreiben an viele Haushalte in allen Ortsteilen — rund 1500 Briefe hat die Chorgemeinschaft verschickt. Darin befindet sich die Einladung zu einem Themenabend am 26. Februar. Er richtet sich explizit nicht nur an „Fans“ des Chors, sondern auch und ganz besonders an Menschen, die bisher keinen Bezug zur Chorgemeinschaft hatten.

„Es gibt ein allgemeines Chorsterben, das lässt sich nicht wegdiskutieren“, sagt Klaus Jost von der Chorgemeinschaft. Um dieses Schicksal fü die Chorgemeinschaft zu verhindern und gleichzeitig neue Mitglieder zu finden, will die Chorgemeinschaft nun in den Dialog mit den Bürgern treten. „Es geht uns natürlich auch darum, neue Sänger zu finden. Aber wir wollen auch wissen, was wir besser machen können. Was wünschen sich die Leute? Sollen wir Auftrittsorte oder Repertoire ändern?“, fragt Jost. Er hofft, dass möglichst viele Menschen am 26. Januar ins Forum der Grundschule Börgersbruch kommen.

Derzeit gehören der Chorgemeinschaft 29 Sänger an, Jost selbst ist mit 61 Jahren das jüngste Mitglied, der älteste Sänger ist 85 Jahre alt. „Leider wollen sich jüngere Leute oft nicht an einen Verein binden. Wir könnten uns gut vorstellen, dass vielleicht der ein oder andere Ruheständler den Weg zu uns findet.“ Hinsichtlich des Repertoires ist Jost vorsichtig. „Natürlich könnte man jetzt hergehen und festlegen, dass wir künftig nur noch Popsongs singen. Aber da muss man dann vielleicht auch schauen, ob das zum Verständnis des Chors passt.“

Er ist auf jeden Fall offen für Vorschläge und gespannt auf Rückmeldungen. „Vielleicht wünschen sich die Leute ja auch, dass wir eine Gemeinschaftskonzert zum Beispiel mit den jungen Tenören auf die Beine stellen“, denkt er laut. Wichtig sei vor allem, dass etwas passiere. Die Konzertbesucherzahlen sind seit 2009 rückläufig: Waren es damals noch rund 300 verkaufte Eintrittskarten, wurden 2013 nur noch 152 Karten verkauft.

Wer neugierig wird und Teil der Chorgemeinschaft werden will, muss nicht bis zum 26. Februar warten: Geprobt wird immer donnerstags von 19.30 bis 21 Uhr in der Begegnungsstätte Obersprockhövel, Kleinbeckstraße 41. Interessierte können jederzeit vorbeikommen. Jost: „Wir erwarten keine Vorkenntnisse, man muss auch keine Noten lesen können. Wichtiger ist eher Freude am Gesang und Interessen an Geselligkeit und Gemütlichkeit.“

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