Zehn Jahre Internetcafé

Vor zehn Jahren eröffnete im Jugendcentrum Holzbüttgen das erste Internet-Café „net@more“ in Kaarst.

Holzbüttgen. Der erste Computer im evangelischen Jugendcentrum Holzbüttgen wurde 1990 angeschafft und erst Anfang diesen Jahres ausrangiert. "Das erste Netzwerk, verbunden mit Antennenkabeln, war sehr störungsanfällig, die erste Festplatte fasste noch 540 Megabyte, heute sind es mehr als ein Zehnfaches.

Wir speichern aber die Daten zentral auf einem Server", erklärt der Leiter des Jugendcentrums (JC) Peter Laumen. Vor zehn Jahren eröffnete im JC das erste Internetcafé in Kaarst "net@more".

Mit fünf Computern ging es los, und direkt fanden Kurse im JC statt. Die Jugendlichen lernten die Grundkenntnisse in den Office-Programmen, erlernten die Seitenbeschreibungssprache HTML, mit der die Internet-Seiten gestaltet werden, führten Musikworkshops durch und veröffentlichten drei Jahre lang die "JC News". Aus den Kursen entstand auch der Kindercomputerclub. Mitglied der ersten Stunde ist Jochen Hotstegs.

"Wir haben gelernt, wie Fotos bearbeitet und kleine Filme gedreht werden", erzählt er. "Wir haben das gemacht, worauf wir gerade Lust hatten." Doch das Interesse schwand, als die Kinder älter wurden und so lief der Kindercomputerclub aus. "Inzwischen sind wir dabei, ihn wieder zu beleben", sagt Hotstegs.

Der 19-Jährige ist inzwischen als Honorarkraft im JC beschäftigt. Mit Jugendlichen hat er zuletzt einen Trickfilm und einen Animationsfilm mit Knetfiguren in den Herbstferien gedreht, außerdem gibt er Computer- und Internetkurse für Senioren.

"Sie sind sehr wissbegierig", erzählt Hotstegs, "allerdings habe ich nicht gedacht, dass ich für mich Selbverständliches, wie zum Beispiel der Doppelklick an der Maus, erklären muss."

Elf Computer gibt es im Jugendcentrum: Vier Rechner in der Teestube sind für das öffentliche Internetcafé reserviert. Dort sitzen meist junge Mädchen zum Chatten. Sieben weitere PCs stehen im ehemaligen Discokeller. Dort finden die Kurse statt.

Jede zweite Woche treffen sich freitags die Senioren zu ihrem Internetcafé, und sie nehmen den Begriff wörtlich. Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen tauschen sie sich über ihre neusten Erfahrungen im World Wide Web aus.

Zum Angebot des Jugendcentrums zählen Veranstaltungen für Multiplikatoren, die sich über den richtigen und sicheren Umgang mit dem Internet informieren. Für die Zukunft hat sich JC-Leiter Peter Laumen etwas Besonderes vorgenommen: "Ich möchte gerne eine Spieleausstellung, wie wir es bereits für Brettspiele veranstalten, auch für Computerspiele organisieren."

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