IS-Experte berichtet im Prozess gegen Kevin T.

Verfahren gegen mutmaßlichen IS-Helfer aus Neuss wird am 12. Juni fortgesetzt.

Neuss. Seit rund einem Monat ruht der Prozess um den mutmaßlichen IS-Helfer Kevin T. aus Neuss. Der Grund ist die Erkrankung einer Verfahrensbeteiligten. Weitergehen soll es am Montag, 11. Juni, mit dem dann zwölften Prozesstag.

Der 22 Jahre alte Neusser muss sich aktuell vor dem Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf verantworten, weil er gemeinsam mit dem Österreicher Lorenz K. einen Selbstmordanschlag auf die US-Militärbasis in Ramstein geplant haben soll.

Wie OLG-Sprecher Mihael Pohar gestern bestätigte, stehen im Verlauf der Verhandlung, die sich noch mindestens bis Ende September hinziehen wird, weitere Zeugenvernehmungen auf dem Programm. So soll unter anderem der Vorsitzende der Wiener Strafkammer angehört werden. Hintergrund ist offenbar das Verfahren um den mutmaßlichen Komplizen Lorenz K., dem jüngst in Wien der Prozess gemacht wurde. Der 19-Jährige muss für neun Jahre ins Gefängnis, weil es das Landgericht als erwiesen ansieht, dass er beim Anschlagsversuch eines damals Zwölfjährigen auf einen Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen 2016 eine aktive Rolle gespielt hat. Kevin T. soll nach Angaben des Wiener Verteidigers Wolfgang Blaschitz in diesem Prozess aber keine große Rolle gespielt haben.

Im fortlaufenden Prozess um den Neusser wird zudem ein Sachverständiger über die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Bericht erstatten. „Auch das jugendpsychiatrische Gutachten steht noch aus“, sagt Mihael Pohar, der bestätigt, dass Kevin T. weiterhin Gelegenheit zur Stellungnahme hat. Nach Informationen des Wahlverteidigers des Neussers ist es jedoch bereits zu einer ersten Einlassung des 22-Jährigen gekommen. Das Verfahren findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. jasi

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