Grevenbroich: Kloster ohne Hotel-Standard

Einen Drei-Sterne-Standard wird es im Kloster Langwaden ab 1. Mai nicht mehr geben. Das Gästehaus bleibt jedoch erhalten.

Grevenbroich. Die Pforte muss beinahe rund um die Uhr besetzt sein. Außerdem muss den Gästen ein großer Frühstücksservice angeboten werden. Auf Dauer ist dies ziemlich teuer.

Deswegen wird der Drei-Sterne-Standard im Kloster Langwaden aufgegeben. Bereits zum 1. Mai sollen letztmalig Gäste in den knapp 20 Zimmern der gehobenen Kategorie übernachten können.

Dabei lief das Hotel hinter Klostermauern relativ gut, besonders zu Messezeiten musste sich anderweitig um Unterkunft bemühen, wer nicht rechtzeitig reserviert hatte.

Dennoch ist nun Schluss mit diesem gehobeneren Ambiente. "Es ist zu teuer geworden", erklärt Prior Bruno Robeck. Anlass war eine Untersuchung des Gastgewerbe Beratungsservices (GWS) des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga).

Dieser hatte den Betrieb auf Wirtschaftlichkeit untersucht und festgestellt, dass ein langfristig gewinnbringender Betrieb nicht mehr sichergestellt werden kann.

"Die GWS funktioniert wie eine Unternehmensberatung", erklärt Dehoga-Sprecher Thorsten Hellwig. Wichtig sei jedoch, dass der Impuls immer vom Gastbetrieb selbst komme. "Die entsprechenden Betriebe setzen sich mit der GWS in Verbindung und bitten um eine Überprüfung."

Einige Gründe haben dazu geführt, dass die GWS den Zisterziensern empfohlen hat, das Hotel auf andere Weise zu führen: "Der personellen Aufwand, den wir betreiben, und die geringe Anzahl von Hotelzimmern stehen in keinem Verhältnis zueinander", so der Prior.

Trotz der Aufgabe des Hotelstandards soll das Gästehaus im Kloster erhalten bleiben. Dann stehen jedoch nur noch neun Zimmer bereit, und die Gäste müssen sich auf das Klosterleben einstellen.

"Wir haben uns entschieden, wieder ausschließlich Übernachtungen für Gäste anzubieten, die Ruhe und Erholung suchen", so Prior Bruno Robeck. Der Restaurantbetrieb bleibt von den Entscheidungen unberührt.

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