Rennbahn Neuss: Stolpersteine im Sandgeläuf

Einiges müsste erneuert werden. Doch es fehlt vor allem am dafür nötigen Geld.

Neuss. Es tut sich einiges an der Rennbahn: Das neue Gebäude anstelle der alten Tribüne wächst, im Innenbereich nehmen die Erdhaufen zu, die von der Umgestaltung der Fläche zum Freitzeitareal künden. Einen Fertigstellungstermin setzt das Schützenfest. Zweiter Fixpunkt ist der 15. November. Dann will der Rennverein in die Wintersaison starten.

"Das wird auch klappen", sagt Geschäftsführer Bernd Koenemann. Doch offensichtlich gibt es Probleme. Die Beteiligten halten sich mit Äußerungen sehr zurück.

Es geht, natürlich, ums Geld. Dringend müsste das Sandgeläuf einschließlich der Drainage erneuert werden: Eine Maßnahme, die einschließlich automatischer Bewässerung mehr als eine halbe Million Euro kostet.

Der Rennverein kann das nicht stemmen, im Projekt "Rennbahnpark" der Stadt ist das nicht enthalten. Andreas Galland, der in diesem Fall als Chef der städtischen Wirtschaftsförderung und Projektleiter und nicht als Vizepräsident des Vereins spricht: "Die Stadt wird nur reparieren lassen, was bei den Bauarbeiten beschädigt wird. Manchmal resultiert daraus ja ein besserer Zustand als vorher." Eine Neuanlage aber ist nicht drin.

Ohnehin ist der Kostenrahmen der städtischen Maßnahmen durch nicht geplante, vom Kreis geforderte Versiegelung der Parkplatzfläche oder die Entsorgung von 300 Tonnen kontaminierten Bunkermaterials schon durchbrochen.

Der Rennverein wiederum hat noch in die Ausstattung seiner Räume und die des Buchmachers zu investieren. Ein weiterer Kostenpunkt: Fast 80 Mietboxen, die der Verein an den Renntagen für die Galopper vorhalten muss.

Am vergangenen Freitag soll es im Rathaus, vor allem wegen des Sandgeläufs, ein Abstimmungsgespräch zwischen Stadt und Rennverein gegeben haben. Über das Ergebnis schweigen sich die Teilnehmer aus. Unklar ist offensichtlich auch noch, wie nach einjähriger Pause der Start in die Rennsaison in neuer Umgebung vermarktet werden soll.

Dass es am 15. November losgehen wird, steht für Bernd Koenemann allerdings fest. Zehn Renntage sind angemeldet, dazu die Traditionsrennen am 26. und 31. Dezember. Das wirtschaftliche Risiko trägt der Dachverband, der die Winterrennen, die nur in Neuss und Dortmund angeboten werden, stützen will. Trotz der Bauarbeiten funktioniert auch das Training.

Nach dem Wechsel von Horst Steinmetz (75) nach Iffezheim arbeiten noch vier Trainer mit 80 Pferden auf der Bahn. "Und die bleiben auch", sagt Koenemann.

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