Polizei-Großeinsatz in Neuss Bombendrohung gegen Sparkasse

Neuss · Die Polizei evakuiert und durchsucht das Gebäude in der Innenstadt. Sie fand nichts.

 Von 15.20 bis kurz vor 19 Uhr war die Oberstraße gesperrt. Am Ende hieß es: Falscher Alarm.

Von 15.20 bis kurz vor 19 Uhr war die Oberstraße gesperrt. Am Ende hieß es: Falscher Alarm.

Foto: Schüller, Patrick

Eine in der Hauptstelle der Sparkasse gefundene Bombendrohung löste am Freitagnachmittag gegen 15.15 Uhr einen Großeinsatz der Polizei aus. Das Gebäude an der Oberstraße aber auch die Hauptverwaltung der Sparkasse an der Michaelstraße sowie eine Gaststätte wurden evakuiert, die Tiefgarage des Unternehmens gesperrt. Nachdem der Gesamtkomplex von einer Hundertschaft der Polizei durchkämmt worden war und auch ein Sprengstoff-Spürhund nicht angeschlagen hatte, wurde um 18.50 Uhr Entwarnung gegeben, die Sperrung der Oberstraße, der Michaelstraße sowie sämtlicher Zuwege zwischen Markt und Zollstraße aufgehoben. Hinweise auf den oder die Täter fehlen bislang.

Geschäftsführung der Sparkasse war nicht vor Ort

Es ging schon auf den Schalterschluss in der Filiale zu, als Mitarbeiter aus dem Service in dem Briefkasten an der Oberstraße zwischen Überweisungsbelegen einen Zettel fanden. In schlechtem Deutsch soll darauf gestanden haben: „Habe Bombe in Aufzug gelegt“, erinnert einer der Beteiligten den Inhalt. Das setzte ein vielfach geprobtes Verfahren in Gang. Während die Polizei alarmiert wurde, begann in den Sparkassengebäuden die Evakuierung. „Es wurde planmäßig und unverzüglich geräumt“, berichtet Unternehmenssprecher Stephan Meiser.

Sammelpunkt für die Banker war – wie im Alarmplan vorgesehen – der Grünstreifen auf der Promenade. Wie viele der rund 400 Beschäftigten dorthin ausweichen mussten, konnte Meiser nicht sagen. Etliche hatten sich schon ins Wochenende verabschiedet. Ihnen folgten rasch alle, die beim Verlassen des Arbeitsplatzes Jacke, Papiere, Schlüssel mitnehmen konnten – und kein Auto in der Tiefgarage hatten. Der Rest musste warten und bevölkerte rasch auch die Cafés auf dem Markt, wo sich diese Gruppe mit Oberstraßenanwohnern mischten, die über Stunden nicht in ihre Wohnung konnten. Dort auf dem Markt, in Sichtweite der Polizeiabsperrungen, herrschte frühsommerliche Normalität.

In den sozialen Netzwerken und auch in den Geschäften an der Oberstraße ließ der Polizeieinsatz die Spekulationen ins Kraut schießen. Unter anderem war von einem Mann mit einer Pistole die Rede – bis frühe Veröffentlichungen von Polizei und Medien die Sachlage klärten.

Die Geschäftsführung der Sparkasse war nicht vor Ort. Man stehe in Kontakt, sagte Meiser, „es gibt aber keine Hinweise darauf, dass eine Krisensituation entstehen könnte“. Das ändert sich auch nicht, als eine Hundertschaft der Landespolizei anrückte. Die werde bei solchen Einsatzlagen standardmäßig in Marsch gesetzt, so Polizeisprecherin Daniela Dässel. Zum Suchen wurden sie gebraucht, denn in den Gebäuden wurde jeder Winkel kontrolliert.

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