Weniger Einbrüche in Neuss Einbruchszahlen sind in Neuss zurückgegangen

Neuss. · Experten werten den Trend auch als Erfolg der präventiven Polizeiarbeit.

 Das Einbruchsradar wird wöchentlich aktualisiert. Wer und wem es nutzt, ist derzeit noch nicht zu ermitteln.

Das Einbruchsradar wird wöchentlich aktualisiert. Wer und wem es nutzt, ist derzeit noch nicht zu ermitteln.

Foto: Pixabay, Polizei, NGZ

Die Deutschen gelten als „impfmüde“. Werden sie auch nachlässiger beim Schutz ihres Eigentums? Im Hauptausschuss beklagte ein Polizeisprecher bei der Präsentation der Kriminalitätsstatistik, dass immer weniger Menschen die Beratung des Kommissariats Prävention in Anspruch nehmen. Nur 50 Interessierte (nach 63 im Jahr zuvor) verabredeten 2018 einen Termin für eine Einzelberatung, nur 303 (Vorjahr: 399) baten um Hausbesuch und Beratung vor Ort.

Die Einbruchskriminalität zu senken, so teilte der Beamte im Hauptausschuss mit, bleibe ein „strategisches Behördenziel“. Und: Dabei sei man auf einem guten Weg. Alleine in der Stadt Neuss sank die Zahl der Einbrüche im Vorjahr um 90 auf allerdings immer noch 341. Andererseits kletterte die Aufklärungsquote um acht Punkte auf 23 Prozent und lag damit über dem Landesdurchschnitt. Und: In 48 Prozent der 341 aktenkundig gewordenen Einbrüche brachen die Täter erfolglos ab. Es blieb beim Versuch.

Um das „strategische Behördenziel“ zu erreichen, steht der Polizei ein großer „Werkzeugkoffer“ zur Verfügung. Ein Element ist das so genannte Einbruchsradar, das wöchentlich aktualisiert wird und auf einer Karte die Orte der stattgefundenen und versuchten Einbrüche markiert. Jeweils drei solcher Fälle waren es im Zeitraum vom 3. bis 9. Juni. Dieses Instrument soll jetzt „geschärft“ werden.

Bislang, so bestätigt Polizeisprecherin Diane Drawe, kann die Kreispolizeibehörde nicht ermitteln, wie oft das „Radar“ auf der Internetseite der Polizei angeklickt und gelesen wird. Sie erhebt daher auch nicht, ob sich ein Hinweisgeber meldet, weil er auf dem Radar einen Einbruchsort entdeckt hat, den er im Nachhinein mit einer eigenen Beobachtung in Verbindung bringt. Diese Möglichkeit zur Auswertung vor Ort soll zeitnah geschaffen werden, sagt Drawe.

Dass nicht real gemessen werden kann, ob das „Radar“ einen Effekt hat, bestätigt auch Wolfgang Beus vom Landesinnenministerium. „Das Radar ist ein Instrument der Prävention“, sagt er – und die zeige in der Summe aller Maßnahmen wiederum in der Tat Wirkung. „Wir haben Einbruchszahlen auf einem so niedrigen Niveau wie seit vielen Jahren nicht mehr“, sagt Wolfgang Beus.

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