Feinkost in Meerbusch : Kaviar und Trüffel sind beliebt
Büderich. Beim Feinkosthändler Bos Food in Büderich sind vor den Festtagen auch Trüffel und exotische Zutaten begehrt. In der Corona-Krise kochen die Kunden mehr und aufwendiger. Insgesamt meistert Ralf Bos die Krise bisher „nicht schlecht“.
Das weiße Vorzelt, das neuerdings an den Feinkosthandel Bos Food in Büderich angedockt ist, wurde extra für wartende Kunden angeschafft. „Wir lassen keinen im Regen oder in der Kälte stehen“, versichert Ralf Bos. „Bis die bestellte Ware bereit ist, bieten wir ein Dach überm Kopf. Dort ist es warm, und gegen die Langeweile läuft ein Fernseher.“
Seine Mitarbeiter erledigen die Bestellungen, so schnell es geht. Doch die Regel, die nur 40 Personen auf einmal in den Räumlichkeiten erlaubt, nämlich 22 Kunden und 18 Mitarbeiter, muss bei einem hohen Ansturm automatisch zu Wartezeiten führen. Ob es den überhaupt gibt im Endspurt vor Weihnachten, weiß Ralf Bos zu diesem Zeitpunkt nicht. Aber er will gewappnet sein, hat längst auch Luftfiltergeräte aufgestellt. „Bei mir muss alles virensicher sein, einen Coronafall können wir uns nicht leisten“, sagt er.
Die Zeiten sind ohnehin schwer genug. Und extrem anstrengend, weil während der Pandemie in Schichten gearbeitet werden muss und das verkleinerte Team unter Hochspannung steht. „Normalerweise schreiben wir 250 000 Aufträge im Jahr, im Schnitt 1000 pro Arbeitstag“, erklärt Ralf Bos. „Im Frühjahr und im November ging die Zahl auf 500 zurück. Jetzt hat sie wieder enorm angezogen, auf 1500 pro Tag. In Stoßzeiten haben wir aber nur die Hälfte an Personal. Das kostet Nerven.“
Feinkosthändler wirkt
inmitten des Trubels entspannt
Dabei wirkt der Feinkosthändler inmitten des Trubels ganz entspannt. „Gestern Abend war ich es nicht“, gibt er zu. „Wir hatten bis 21 Uhr so viel zu verpacken, dass einige der Lieferungen beim Kurier in Düsseldorf stehen blieben und erst am Tag darauf befördert werden konnten.“ In der Regel werden die Kunden dann benachrichtigt. Kein Drama eigentlich. Bis ihm einfiel, dass darunter auch eine umfangreiche Sushi-Lieferung war. „Das ging natürlich nicht. Wir übergaben die Sendung dann eiligst einem anderen Kurierdienst“, erzählt Ralf Bos. „Für 200 Euro Warenwert ist er 200 Kilometer weit gefahren. So verstehen wir unseren Service. Wir wollen, dass die Kunden happy sind.“
Sie danken es ihm mit Treue – ob Gastronomie, Hotellerie oder Endverbraucher, deren Anteil im Corona-Jahr gigantisch wuchs. Schon beim ersten Lockdown im März war das zu spüren. Ralf Bos verkaufte auch Toilettenpapier und Desinfektionsmittel, um den Meerbuschern den Marathon durch diverse Drogerien zu ersparen. „Wir reduzierten damals die Mindestbestellmenge, stellten attraktive Angebote zusammen und lieferten ab 25 Euro am selben Tag kostenfrei aus“, sagt er. „Damit konnten wir den drastischen Umsatzeinbruch aus der Gastronomie recht gut auffangen.“