Nierst: Göttinnen und Tempeltänzer in prächtigen Roben

Sehen und gesehen werden: Mit viel Aufwand gestalten die Besucher des Preiskostümballs ihre Garderobe.

Nierst. Der Preiskostümball am Abend vor dem Kappessonntag lockte wieder die kreativsten unter den Karnevalisten Meerbuschs ins Zelt auf dem Schulhof, ihre Ideenvielfalt und Geschicklichkeit beim Nähen und Basteln unter Beweis zu stellen.

Seit Jahrzehnten treten die örtlichen närrischen Modisten in erstaunlichem oder ulkigem Putz bei dieser Kategorie Volksfest an. "Nicht mehr wegzudenken", sagt Andreas Funke-Kaiser, der Sprecher der KG Kött on Kleen, so stolz wie selbstverständlich.

Indische Göttinnen, ganz in Blau und mit nicht zu zählenden Armen hatten monatelang an ihren Kostümen gearbeitet und machten im Einzelwettbewerb den dritten Platz. Diesen knapp voraus erlangten zwei junge Damen Rang zwei, indem sie aus dem Rahmen fielen:

Die "Zwei Geishas als Portrait" ähnelten im Partytreiben Siamesischen Zwillingen. Sieger im Einzel wurde schließlich ein Kinderschokoriegel auf Beinen - eine wirklich süße Idee, die wie auch die übrigen mit Sekt, Gutscheinen und Geldpreisen honoriert wurde.

Bei den Gruppengewinnern steckten die mystisch anzusehenden Tempeltänzerinnen mit ihren ebenfalls tiefblau geschminkten Antlitzen den Hauptgewinn ein, gefolgt von einer Truppe bunter Fabelwesen und einem Schwarm Paradiesvögel.

Die gab es auch unter den restlichen Balltänzern reichlich: bonbonrosafarbene "Candy Girls", zarte Schmetterlinge, Hexen, Teufel und eine Delegation aus Rio. Man konnte sich kaum satt sehen. Viel Mühe, Zeit und Aufmerksamkeit wurde in hochwertige und innovative Kostüme investiert: Vielleicht ist das ja die rheinische Art, kleinen und großen Krisenmeldungen zu trotzen.

Nach der "Happy Hour" gaben Prinz und Vorstand die traditionellen Gesangsproben und dann freie Fahrt für das, was Kostümfeste auch ausmacht: unerkannt neue Bekanntschaften knüpfen.

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