Keine Einigung in Sicht

Runder Tisch ohne Ergebnis. Neue Unternehmen wollen sich in Strümp ansiedeln.

Meerbusch. Die Auseinandersetzung um die K9n, die geplante Verbindung und Erschließung des Neubaugebiets Strümper Busch mit der Moerser-/Xantener Straße und der A 57-Anschlussstelle Bovert, geht weiter.

Die Meerbuscher Ortsgruppe des BUND bündelt den Protest gegen die Straße. Der wird von Naturschützern, die den Lebensraum schützenswerter Tiere bedroht sehen, ebenso getragen wie von Anwohnern im Bovert, die wachsenden Lärm und Verkehr fürchten.

Die Positionen der Verfahrensbeteiligten sind denkbar gegensätzlich: Die CDU-Fraktion will, dass die vor Jahren geplante Straße realisiert wird, der BUND will genau dies nicht.

Der Kooperationspartner der Christdemokraten in Meerbusch, die Grünen, würde die Kreisstraße akzeptieren, sofern die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen wesentlich verbessert werden. Die Option einer Bebauung der südöstlich liegenden Flächen wollen die Grünen ausschließen.

Am Runden Tisch gab es zuletzt keine Annäherung, berichtet die BUND-Vorsitzende Andrea Blaum. Sie hatte mit der Erwartung teilgenommen, dass sich vielleicht alle ein bisschen bewegten. „Man trifft sich in der Mitte“, schildert Blaum ihre Hoffnung.

Diese Mitte hätte nach Auffassung des BUND so aussehen können, dass das Gewerbegebiet lediglich durch Stadtstraßen angebunden würde, nicht aber an die Autobahn. „Das würde uns ein bisschen schmerzen, aber wir hätten es akzeptiert“, sagt Blaum. Diese Option sei allerdings gar nicht zur Sprache gekommen. „Ich weiß jetzt nicht genau, was nun passieren wird.“

Im September soll das Thema auf die Tagesordnung des Fachausschusses gesetzt werden. Klar ist: Wenn es eine Mehrheit für den Straßenbau gibt, will der BUND ein Bürgerbegehren oder eine — alledings kostspieligere — Umweltschutzklage initiieren.

Mitstreiter suchen die Aktiven um Andrea Blaum, Astrid Hansen und Anja Bull-Bannon schon jetzt: nicht nur auf dem Ökomarkt in Lank, sondern in den nächsten Wochen auch mit einer Flugblattaktion. Gezielt wollen sie Schüler, Eltern und Lehrer am Meerbusch-Gymnasium für ihren Protest und eine Unterschrift gewinnen.

Gar nicht glücklich wäre die Mittelstandsvereinigung der CDU, sollte die K9n nicht wie geplant gebaut werden, unterstreicht deren Vorsitzender Daniel Meffert. Für die Entwicklung des Gewerbegebiets Bundenrott rund um den städtischen Bau- und Wertstoffhof sei das wesentlich. Ergänzende ökologische Maßnahmen seien sinnvoll und wünschenswert, allerdings müsse es einen „Einklang von Ökologie und Ökonomie“ geben.

In der Ratssitzung heute geht es aller Voraussicht nach zwar nicht um den Bau der K9n, wohl aber um die Entwicklung des Bundenrotts. Die kommt laut der städtischen Wirtschaftsförderin Heike Reiß langsam voran. Nichtöffentlich beschäftige man sich mit zwei möglichen Unternehmensansiedlungen.

Zwei andere sind in der Umsetzung: Ein Garten- und Landschaftsbauer aus Bösinghoven verlagert seinen Betrieb in den Strümper Busch, neben ihm siedelt sich laut Reiß ein Familienbetrieb aus Ratingen an, ein Handelsunternehmen für Edelstähle.

Es seien mittelständische, handwerklich orientierte Betriebe, wie sie für das Gewerbegebiet im Strümper Busch gewollt seien, sagt Heike Reiß zufrieden.

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