Hospizbewegung: In Bescheidenheit wachsen

Hospizbewegung bezieht neue Geschäftsräume.

Büderich. Mit einem Schreibtisch in ihrer Privatwohnung begann Gudrun Fuß vor fünf Jahren ihre Arbeit als Koordinatorin der Hospizbewegung Meerbusch mit einer Handvoll ehrenamtlicher Mitarbeiter.

„Doch wir sind im Verlauf der Jahre gewachsen. An der Hegelstraße wurde alles zu eng, der Umzug war notwendig“, sagt die Geschäftsführerin, die mit ihren Mitstreitern gestern zu einem Empfang im neuen Domizil an der Necklenbroicher Straße 30 eingeladen hatte.

Dass der Termin an einem Mittwochnachmittag stattfand, war kein Zufall. Denn die neuen Nachbarn in dem Haus sind vorwiegend Ärzte. Und davon profitiert die Hospizbewegung.

Die Mediziner, die am Mittwoch ebenfalls vorbeischauten, haben bereits Patienten auf die Möglichkeit hingewiesen, dass man unliebsame Dinge wie Krankheit, Trauer oder auch den Tod nicht zwingend alleine verarbeiten müsse, sondern bei der Hospizbewegung Hilfe finden könne.

„Wir haben im vergangenen Jahr 35 Begleitungen zu Hause durchgeführt, der Mitarbeiterstamm schwankt zwischen 25 und 29 Personen. Dazu sind wir in ein großes Netzwerk aus Caritas, Diakonie, Seniorenheimen oder dem stationären Hospiz in Kaarst eingebunden. Das alles verursacht Arbeit, die jetzt besser zu leisten ist“, so Fuß.

Auf 90 Quadratmetern verfügt die Hospizbewegung jetzt neben einem Büro über einen kleinen Raum, der für Einzelberatungen oder Gespräche in kleineren Gruppen genutzt werden soll, und einen großen Raum, der sich für Fortbildungen und andere Veranstaltungen mit Publikum eignet.

Der Vorsitzende Friedemann Johst gab zu bedenken, dass sich die Vereinsmitglieder zunächst nicht so ganz sicher gewesen seien, ob man diesen Schritt wagen sollte. „Unsere Arbeit wird mit der Notwendigkeit, bescheiden aufzutreten, verbunden. Aber wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass es uns zusteht, in Bescheidenheit wachsen zu dürfen.“

Er könnte sich vorstellen, dass etwa über das Ehrenamt-Forum von Stadt und Diakonie noch mehr Ehrenamtler zur Hospizbewegung stoßen. „Doch die Aufgabe, die wir erfüllen, ist nun mal eine besondere, die eine Schulung erforderlich macht. Diese Fortbildungen können wir jetzt in einer viel freundlicheren Atmosphäre durchführen.“

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