Ärger über Mülltonnen auf dem Gehweg

Den Strümper Hans Wolfgang Weyergraf stören die breiten Tonnen. Die Stadt sieht hingegen keinen Handlungsbedarf.

Ärger über Mülltonnen auf dem Gehweg
Foto: Karrasch

Seit Monaten ärgert sich Hans Wolfgang Weyergraf, wenn er in seiner Nachbarschaft in Strümp spazieren geht. Denn in der Nähe seines Hauses versperren große Mülltonnen regelmäßig Teile des Bürgersteigs. Und das sei nicht nur an den jeweiligen Abholtagen der Müllabfuhr der Fall, sagt er. Meistens schon am Vortag würden die Mülltonnen an den Straßenrand gestellt. Für die Abholung am Montag manchmal sogar bereits samstags. Wenn daneben zusätzlich noch Autos am Bürgersteig parken, wird es eng: Nur etwa ein Drittel des Gehwegs bleibt für die Fußgänger frei.

„Gott sei Dank kann ich noch gut laufen“, sagt der 83-Jährige. Viele Nachbarn seien jedoch auf Rollatoren angewiesen, Mütter mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer hat er schon beobachtet, die nicht zwischen den großen Tonnen und den geparkten Autos hindurch passten. „Die werden dann auf die Straße gedrängt“, sagt Weyergraf. Dies sei an mehreren Stellen in der Nachbarschaft der Fall.

Michael Gorgs, Stadtsprecher

Schon im November hat Weyergraf deshalb versucht, in umliegenden Geschäften auf das Problem aufmerksam zu machen. „Auf den Grundstücken ist doch genug Platz, um die Mülltonnen dort abzustellen, ohne die Fußgänger zu stören“, sagt er. Doch die Geschäftsleute sind nicht die richtigen Ansprechpartner. In Mehrfamilienhäusern kümmert sich meistens eine Hausverwaltung um die Mülltonnen.

Vor allem aber hat Weyergraf für eines kein Verständnis: „Die Stadt Meerbusch muss mehr dafür tun, dass die Gehwege frei bleiben“, sagt der Strümper. Die Verwaltung zeige diesbezüglich eine große Gleichgültikeit. Doch die Stadt sieht keine Dringlichkeit, dort einzugreifen. „Das ist ein typischer Konflikt, der durch nachbarschaftliche Einigungen aus der Welt geschaffen werden kann und wenn man miteinander redet“, sagte Stadtsprecher Michael Gorgs gestern. Es führe zu weit, wenn sich die Behörde bei solchen Dingen einschalte.

Gorgs sagte weiter, es handele sich bei den betroffenen Straßen um ruhige Anliegerstraßen, die Stadt schreite nur ein, wenn eine schwerwiegende Gefahr, zum Beispiel für Mütter mit Kinderwagen bestünde. Das sei aber derzeit nicht der Fall. „Grundsätzlich können Mülltonnen durchaus auf den Gehweg gestellt werden“, erklärt er. Dabei sollten die Tonnen aber ordentlich an die Seite gestellt werden und niemanden behindern. Bestenfalls sollten sie erst am Vorabend an die Straße gestellt werden. Und — da gibt Michael Gorgs Anwohner Weyergraf recht — „auf keinen Fall schon zwei Tage vorher“.

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