Telekom will schnelles Internet weiter ausbauen

In Grevenbroich könnte der Breitbandausbau auf weitere Stadtteile ausgeweitet werden.

Die Darstellung zeigt, wie das Vectoring-Verfahren der Telekom funktioniert. Downloadraten bis 100 MBit/s sind dadurch möglich. Grafik: Telekom

Die Darstellung zeigt, wie das Vectoring-Verfahren der Telekom funktioniert. Downloadraten bis 100 MBit/s sind dadurch möglich. Grafik: Telekom

Grevenbroich. Die Telekom plant offenbar, den Breitbandausbau für schnelles Internet in Grevenbroich auszuweiten. Bislang erfolgt er im Vorwahlgebiet 02181. Wirtschaftsförderin Carina Lucas teilte Montag mit, die Telekom werde nun auch weitere Stadtteile in den Ausbauplan aufnehmen.

Im Ausbaugebiet eingeschlossen seien laut Aussagen des Unternehmens Teile von Kapellen und Hemmerden sowie Münchrath und Mühlrath. Der Start der Tiefbaumaßnahmen solle bereits im ersten Quartal des kommenden Jahres erfolgen.

Im Sommer hatte die Telekom mit den Ausbauarbeiten im Vorwahlgebiet 02181 begonnen. Insgesamt war für die Ausbauphase geplant, rund 50 Kilometer Glasfaserkabel zu verlegen. Zudem sahen die Pläne der Telekom vor, 126 neue Multifunktionsgehäuse aufzustellen oder sie mit neuester Technik zu erweitern.

Die Multifunktionsgehäuse werden von der Telekom an das Glasfasernetz angeschlossen, die Daten werden dann in den Multifunktionsgehäusen auf das bestehende Kupferkabel übertragen, das in die Wohnung des jeweiligen Anschlussinhabers führt. Dies nennt man „Fibre To The Curb“-Prinzip (FTTC).

Durch die VDSL-Erweiterung („Vectoring“) werden die Übertragungsraten laut Telekom deutlich gesteigert. „Auf dieses Prinzip setzt das Unternehmen jetzt auch im zweiten Schritt der Erweiterung“, sagt Lucas. Für die erste Ausbauphase war ein Investitionsvolumen von drei bis vier Millionen Euro eingeplant. Nun kommt wohl noch etwas obendrauf.

Spannend wird, wie sich das angekündigte weitere Engagement der Telekom auf die Pläne des Unternehmens „Deutsche Glasfaser“ auswirkt. Dieses hatte im Frühjahr bei Bürger-Informationsveranstaltungen angekündigt, zunächst in Hemmerden ein flächendeckendes Glasfasernetz anbieten zu wollen — und dieses dann sukzessive auszuweiten. Das Glasfasernetz wäre mit angekündigten Übertragungsraten von mindestens 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) beim Up- und Download zwar leistungsfähiger als das Angebot der Telekom.

Dieses verspricht bis zu 100 MBit/s beim Down- und 40 MBit/s beim Upload. Allerdings hinkt die „Deutsche Glasfaser“ im Zeitplan hinterher und musste den Start der Nachfragebündelung zuletzt auf Anfang 2015 vertagen. Und die mit dem Vectoring-Verfahren der Telekom angebotenen Übertragungsraten gelten nach Experten-Meinung für eine herkömmliche Internetnutzung zu Hause mit Inanspruchnahme von Streaming-Angeboten als ausreichend.

Für die „Deutsche Glasfaser“ ist der Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes nur interessant, wenn mindestens 40 Prozent der Haushalte im Ausbaugebiet dieses Netz auch nutzen. Wo die Telekom Kunden adäquat versorgt, wird es für die „Deutsche Glasfaser“ schwieriger, die Quote zu erreichen. Für die Bürger heißt es: Konkurrenz belebt das Geschäft.

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