Aktion: 150 neue Bäume im Bend

Bürger pflanzten am Wochenende neue Bäume im Wildfreigehege. Der Spielplatz wurde neu eröffnet.

Grevenbroich. Vor 182 Tagen fegte Pfingststurm „Ela“ über Grevenbroich hinweg und zerstörte große Teile des Baumbestands in der Schlossstadt. Auch das Wildgehege im Bend war davon stark betroffen. In dem Naherholungsgebiet zwischen der Südstadt und Gustorf gaben rund 10 000 Festmeter Gehölz den orkanartigen Böen nach. Die Wiederaufforstung wird noch einige Zeit dauern — einen ersten Anfang machten rund 200 hilfsbereite Grevenbroicher am Samstag.

Bei einer Pflanzaktion setzten sie gemeinsam mit Helfern der Grevenbroicher Wirtschaftsbetriebe und dem Ortsverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) 150 neue Bäume im Gehege und eröffneten den neuen Spielplatz mit Klettergerüst, Schaukel, Rutsche und Wippen. „Das wurde aber erst durch großzügige Spenden möglich“, sagt Revierförster Frank Wadenpohl.

Rund 35 000 Euro kamen in den vergangenen Monaten von Bürgern, verschiedenen Firmen, Clubs und Vereinen zusammen. „Sogar Kinder haben ihr Taschengeld gespendet“, berichtet Wadenpohl. Das Ergebnis: Der vom Sturm völlig zerstörte Spielplatz mitten im Gehege konnte mit neuen Spielgeräten für insgesamt 20 000 Euro bestückt werden. Der Rest floss in die Anschaffung neuer Bäume und in den Bau eines neuen Unterstands für die Hirsche im Gehege. Zwei der Tiere waren beim Sturm von umstürzenden Bäumen erschlagen worden.

„Nach dem Sturm bin ich mit dem Förster durch das Areal gefahren und war völlig schockiert. Es sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen“, erinnert sich Bürgermeisterin Ursula Kwasny,

„Wir beteiligen uns an der Pflanzaktion, weil uns das Gehege viel bedeutet. Ich selbst bin hier groß geworden und möchte unbedingt, dass es erhalten bleibt“, sagt Maike Hauswald-Textoris, die mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern tatkräftig mit anpackte und zwei neue Mammutbäume pflanzte.

„Bis der Baumbestand sich wieder verdichtet hat, wird wohl noch einige Zeit vergehen“, sagt Revierförster Frank Wadenpohl, der auf Fördermittel vom Land zur Wiederaufforstung hofft. Dass 150 Bäume neu gepflanzt werden konnten, ist sehr gut. Doch die Aktion bildet sicher nur die Spitze des Eisbergs. Eigentlich müssten 30 000 Neupflanzungen vorgenommen werden. Das entspricht einer Fläche von etwa 30 Fußballfeldern“, rechnet Revierförster Frank Wadenpohl vor.

Einen faden Beigeschmack erhielt die Aktion durch den Diebstahl mehrerer Bäume am Donnerstag. „Das ist ärgerlich. Pflanzen konnten wir aber trotzdem“, sagt Klaus Krützen, Vorsitzender der SDW-Ortsgruppe.

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