Realschule ändert Konzept

Von Lernbüros bis zur Werkstatt- und Projektarbeit: Eigenverantwortliches Lernen soll an der DURS gestärkt werden.

Realschule ändert Konzept
Foto: L. Berns

Grevenbroich. Mit einem neuen Konzept wirbt die Diedrich-Uhlhorn-Realschule (DURS) um künftige Fünftklässler: „Wir haben uns dem Netzwerk ,Schulen im Aufbruch’ angeschlossen“, sagt Schulleiterin Anita Piel. „Wir wollen das individuelle, eigenverantwortliche Lernen stärken.“ Piel rechnet mit „mindestens drei neuen fünften Klassen“.

Nach dem Auslaufen der Realschule Bergheimer Straße — dort lernen die Klassen 7 bis 10 — ist die Wevelinghovener Realschule die letzte Realschule für alle Jahrgangsstufen. Doch nicht nur Kinder mit Realschul- oder Gymnasialempfehlung lernen dort: Im vergangenen Jahr wurden auch Fünftklässler mit Hauptschul-Empfehlung aufgenommen. „Natürlich nehmen wir auch diese Kinder gerne auf“, sagt Anita Piel.

Doch neben der Realschule sieht Piel auch „die beiden Gesamtschulen in der Pflicht“. Dazu sagt Peter Jigalin, Leiter der sechszügigen Gesamtschule II: „Die Kapazitäten an weiterführenden Schulen werden eng mit dem Schulträger abgestimmt und koordiniert.“

Seit 18 Monaten gibt es Ideen für ein neues Lernkonzept an der Realschule; verwirklicht werden diese ab dem kommenden Schuljahr. „Wir haben zahlreiche Schulen unterschiedlicher Formen besucht, etwa in Aachen und Berlin“, sagt Anita Piel.

An der Wevelinghovener Realschule sollen Kinder künftig in den Hauptfächern sowie in Gesellschaftslehre und Naturwissenschaften in „Lernbüros“ Stoff erarbeiten. Die Vorteile laut Anita Piel: „Die Kinder schätzen sich selbst ein, bestimmen ihr eigenes Lerntempo und investieren so viel Zeit in die Fächer, wie sie brauchen.“

Der Unterrichtsstoff ändert sich dabei im Vergleich zu heute nicht. Er wird lediglich anders, in Bausteine mit drei Schwierigkeitsgraden, aufgeteilt. Klassenarbeiten werden durch „Zertifikate“ ersetzt. Zudem gibt es Werkstattarbeit (für Kunst, Musik und Technik) und Projektarbeit, etwa zum Thema „Europa“. Dort könne sich jeder Schüler mit eigenen Interessenschwerpunkten einbringen.

Jedes der vier „Lernbüros“ wird von einem Fachlehrer begleitet. „Jeder Schüler hat einen Tutor als Berater und Begleiter“, so Anita Piel. Er soll die Kinder und Jugendlichen — idealerweise von der fünften bis zur zehnten Klasse — begleiten. Zudem führen die Kinder Logbuch, in dem Fächer und Inhalte ebenso vermerkt werden wie Lernziele und Vereinbarungen.

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass Schüler durch das neue Konzept „einen anderen Zugang zum Lernen erhalten und aus sich selbst heraus motiviert sind“, sagt die Leiterin der Diedrich-Uhlhorn-Realschule.

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