Statistik Zahl der Verkehrstoten steigt in NRW - Besonders gefährdet sind Radfahrer

Düsseldorf · Mehr Menschen sind nach Unfällen in NRW gestorben oder wurden schwer verletzt. Eine der wenigen „erfreulichen“ Zahlen bezieht sich auf Kinder im Straßenverkehr. Besonders gefährdet sind Radfahrer. Ein Überblick.

 In NRW kracht es häufig.

In NRW kracht es häufig.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Alle sieben Minuten verunglückte im vergangenen Jahr ein Mensch in Nordrhein-Westfalen - das geht aus dem aktuellen Unfallbericht hervor, den Innenminister Herbert Reul (CDU) an diesem Mittwoch im Landtag vorstellte. Insgesamt gab es 660.629 Unfälle (2017: 653.808).

Verkehrstote

490 Menschen starben 2018 im Verkehr, das waren sechs mehr als im Vorjahr - die Steigerung liege im Bundestrend. „Noch immer ist eine nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptursache“, so Reul. 131 Unfälle wurden durch zu hohes Tempo verursacht. 38 Menschen, die starben, waren nicht angeschnallt. Bei 30 waren Drogen oder Alkohol im Spiel, bei drei war Ablenkung durch das Handy die Unfallursache. „Da wird die Dunkelziffer viel höher sein“, schätzt der Minister. 167.000 Auto- und Radfahrer wurden im vergangenen Jahr bei Kontrollen mit Smartphones im Verkehr erwischt.

Kinder

Alle 80 Minuten verunglückt ein Kind in NRW im Verkehr. Immerhin: Diese Zahl sank - von 6668 verletzten Kindern 2017 auf zuletzt 6539. Auch die Zahl der getöteten Kinder ging zurück von 17 auf zehn.

Zweiradfahrer

Sorge bereiten dem Innenministerium die Unfallzahlen mit Zweiradfahrern. 16.725 Radfahrer verunglückten - 1700 mehr als im Vorjahr, ein Plus von 11,4 Prozent. Die Zahl der Schwerverletzten stieg sogar um zwölf Prozent auf 2790. 55 Radfahrer starben, fünf mehr als 2017.

Auch Pedelecs und E-Bikes bergen ein spezielles Unfallrisiko: Die Zahl der Schwerverletzten stieg von 346 auf 557 - ein Plus von 61 Prozent. „Wir gehen davon aus, dass das Problem eher zunimmt“, so Reul. Die Verkaufszahlen stiegen rasant.

Unfallflucht

Der Innenminister hob die steigende Zahl der Unfallfluchten hervor, sie lag 2018 bei 139.000 - 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Fünf-Jahres-Vergleich sind die Zahlen sogar um 16 Prozent gestiegen. Nur bei vier von zehn Unfallfluchten nach Sachschaden kann die Polizei einen Halter ermitteln. Aber: Bei 16 von 18 tödlichen Unfällen, bei denen der Verursacher flüchtete, wurde dieser gefasst.

(dpa)
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